Düsseldorf. Teekanne ist der fünftgrößte Teehersteller der Welt. Nun gab das Düsseldorfer Unternehmen spannende Einblicke in seine Produktion – mit Video.
Vollautomatisiert wird der Teebeutel erst geformt, dann mit der Teemischung befüllt und verschlossen. Die Arme der großen Maschine greifen dafür ineinander, sie stanzen, drehen sich. Der Faden mit dem Etikett wird noch angenäht, zum Schluss kommt der fertige Beutel in seine Papierhülle und wandert im Sekundentakt mit 19 anderen kleinen Tütchen in die Pappschachtel. Waldbeere wird gerade produziert.
Mit dem bloßen Auge sind die einzelnen Produktionsschritte kaum zu erkennen. „Bis zu 450 Teebeutel können wir pro Minute befüllen“, erklärt Bernhard Münks, Produktionsleiter bei Teekanne in Düsseldorf. Da kommt pro Jahr einiges zusammen: Teekanne produziert weltweit 18.000 Tonnen Tee im Jahr – das sind rund acht Milliarden einzelne Teebeutel. Fast die Hälfte davon, etwa 3,5 Milliarden Beutel, werden allein im Düsseldorfer Werk hergestellt.
Für den Besuch von NRW-Landwirtschaftsministerin Silke Gorißen (CDU) hat das Unternehmen mit Sitz in Heerdt am Mittwoch (18. September) Einblicke in die Produktion, die Mischungszentrale und in das eigene Labor gegeben. Denn hier wurde in den vergangenen Jahren ordentlich investiert: 80 Millionen Euro hat Teekanne zwischen 2020 und 2024 in die Produktionsstätte in Heerdt gesteckt.
„Der Neubau ist ein Meilenstein in unserer über 140-jährigen Unternehmensgeschichte, ein klares Bekenntnis zu unserem Standort in Düsseldorf und zu unserer Vision, Teeproduktion auf höchstem Niveau zu gewährleisten. Mit dem neuen Rohwarenlager- und Feinschnittanlagen-Center können wir unsere Prozesse weiter optimieren und gleichzeitig noch nachhaltiger und effizienter arbeiten – ein wichtiger Schritt für die Zukunft unseres Unternehmens“, sagt Teekanne-Geschäftsführer Frank Schübel.
Teekanne aus Düsseldorf ist fünftgrößter Teeproduzent der Welt
Teekanne ist der größte Teeproduzent Deutschlands – und der fünftgrößte Hersteller der Welt. Im Jahr 1882 gegründet, verkaufte Teekanne als erstes deutsches Unternehmen gemischten, in Dosen abgepackten Tee. Knapp 50 Jahre später erfand Teekanne den Teebeutel, wie man ihn heute kennt: 1928 wurde der erste maschinell produzierte Aufgussbeutel auf den Markt gebracht. 1949 folgte die Erfindung des Doppelkammerbeutels. Die Unternehmensgruppe beschäftigt mehr als 1300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Europa – davon allein etwa 750 in Düsseldorf.
Dort befindet sich nach wie vor das Herz von Teekanne. Alle Teemischungen werden hier vor Ort im eigenen Mischungszentrum hergestellt – mit großen Maschinen, aber auch mit Muskelkraft. Ein Mitarbeiter kippt nach und nach Papiersäcke mit groben Orangenschalen in das Gerät. 13, 17, zum Teil auch 22 Kilogramm wiegt so ein Sack.
Im Anschluss übernimmt die Technik: Die Orangenschalen, die Rohware für den Tee, wandern von Station zu Station und werden gemahlen. In einer riesigen, runden Maschine wird das Pulver durchgerüttelt. „Das ist wie Puderzucker sieben“, erklärt Frank Schübel. Die feinen Orangenschalen werden nun wieder in Säcke abgefüllt und vor Ort oder zu den anderen Produktionsstandorten in Deutschland, Österreich, Polen und Spanien gebracht und verarbeitet.
Aber zurück in die Düsseldorfer Produktionsstätte: Ein leichter Duft von roten Beeren und Orange zieht durch die Halle. Neben Waldbeere wird in der direkt angrenzenden Maschine gerade eine Früchte-Mischung abgefüllt. 50 Abfüllmaschinen, die wie ein überdimensional-großer Schrank mit einer Glasscheibe aussehen, besitzt Teekanne in Düsseldorf.
Ist eine Packung mit Teebeuteln befüllt, wandert sie aus der Maschine auf ein Fließband. Von dort aus geht es hoch bis unter die Decke: Die Fließbänder führen von dort in eine andere Halle, wo der Tee nach Sorte sortiert und in große Kartonagen abgepackt wird. Alles voll automatisch natürlich. Jetzt sind die Teeschachteln bereit für die Logistik und landen später im Supermarkt. Welche die beliebtesten Teekanne-Sorten sind? Da muss Marketingleiter Christian Exner nicht lange überlegen. „Fenchel-Anis-Kümmel und italienische Limone sind unsere Renner.“
Teekanne verkauft seinen Tee weltweit – allerdings nicht immer unter dem Namen Teekanne. In einigen Staaten heißt die Marke auch Pompadour. Unter anderem, weil der Name international einfacher auszusprechen sei. „Wenn wir heute aber in ein neues Land gehen, sind wir Teekanne. Dann verwenden wir unseren deutschen Namen“, betont Geschäftsführer Frank Schübel.
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