Düsseldorf. . Die Teekanne GmbH kann auf eine bewegte Vergangenheit im Düsseldorfer Westend zurückblicken.
Läuft man die Kevelaerer Straße entlang, fällt einem direkt ein ungewöhnlicher Geruch auf. Nicht unangenehm. Es riecht nach Entspannung – Fenchel, Kamille, Melisse und den aromatischen Blättern, die einen Earl Grey auszeichnen. Kein Wunder, wir befinden uns in direkter Nähe zu den Produktionsgebäuden der Teekanne GmbH.
48 Teepack-Maschinen in den Hallen
In den riesigen Hallen verarbeiten 48 Teepack-Maschinen unermüdlich Teebeutel. In der Minute schafft eine solche Maschine etwa 35 Stück. Weltweit stellt Teekanne sogar 7,5 Milliarden Teebeutel pro Jahr her, beziehungsweise rund 20 Millionen pro Tag. Dafür sorgen 1500 Mitarbeiter – in Düsseldorf arbeitet davon rund die Hälfte.
Diese immensen Zahlen sind durch den hohen Bedarf erklärbar, denn im Durchschnitt trinkt jeder Deutsche 27,5 Liter Schwarz- und Grüntee pro Jahr, so der deutsche Teeverband.
Die Ostfriesen halten dabei seit vielen Jahrzehnten einen Weltrekord: Sage und schreibe 300 Liter Tee werden dort pro Kopf im Jahr getrunken – mehr als zehnmal so viel wie im übrigen Deutschland. Das stellt selbst die Teetrinkernation der Briten in den Schatten, die mit knapp 200 Litern pro Kopf ein Drittel weniger trinken.
Unternehmen ist deutscher Spitzenreiter
„Mit einem Marktanteil von 36 Prozent ist unser Unternehmen dabei Spitzenreiter in Deutschland“, sagt Marketingleiter Jesper Petersen.
Dass eine solche Erfolgsgeschichte nicht ohne Höhen und Tiefen auskommt, ist klar: Ursprünglich war das Teekanne-Stammhaus, gegründet 1882, auch gar nicht in Heerdt, sondern in Dresden beheimatet. „Zum Ende des Zweiten Weltkrieges waren die Dresdner Produktions- und Verwaltungsgebäude zum größten Teil zerstört“, erklärt Petersen. „Wenig später wurde das Handelshaus in der damaligen Ostzone beschlagnahmt und unter Zwangsverwaltung gestellt.“
Diese völlig offene Situation in einem Nachkriegsumfeld, in dem so gut wie nichts mehr funktionierte, zwangen die Inhaber Rolf Anders und Johannes Nissle zu einem Kurswechsel. Zuerst siedelte das Unternehmen ins Rheinland nach Viersen um. Acht Jahre danach hatte Teekanne sich schon wieder zu einer Weltfirma entwickelt. Mit dem wiederlangten Erfolg begann dann aber erneut die Suche nach einem zukunftssicheren Firmensitz. „In Heerdt fanden die Inhaber 1953 das ideale Terrain mit allen Möglichkeiten für spätere Erweiterungen.
1954 den neuen Firmensitz bezogen
Nach einer kurzen Bauphase bezog das Unternehmen 1954 den neuen Firmensitz“, so Petersen. Von da aus ging es nur noch steil bergauf. Teekanne bringt immer wieder neue Sorten auf den Markt erweitert seine Produktionsstätten und schafft es beispielsweise als erstes Unternehmen grünen Tee in Beutelform im deutschen Markt zu etablieren.