Als zweite Landesbank nach der BayernLB nimmt die HSH Nordbank das staatliche Rettungspaket in Anspruch. Das Institut will Bürgschaften für Kredite von bis zu 30 Milliarden Euro beantragen, wie die Landesbank der Länder Hamburg und Schleswig-Holstein mitteilte.
Kiel. In den ersten neun Monaten wies das Institut einen Konzernverlust von 360 Millionen Euro aus. Die Höhe der Abschreibungen betrage 1,3 Milliarden Euro, weitere Wertberichtigungen seien nicht auszuschließen, sagte Vorstandschef Hans Berger.
Ob die HSH Nordbank auch eine staatliche Eigenkapitalspritze beantragen wird, ließ Berger offen. Der Schritt werde geprüft. Berger erinnerte an die international deutlich gestiegenen Anforderungen an die Kapitalausstattung der Kreditinstitute: "Wenn wichtige Wettbewerber jetzt mit deutlich verbesserten Kapitalquoten am Markt operieren, dann kann uns das nicht gleichgültig sein", sagte er. Die Bank stehe mit einer Kernkapitalquote von 7,4 Prozent aber nicht unter Zeitdruck.
Der geplante Börsengang wird unterdessen auf die lange Bank geschoben. Das sei "auf absehbare Zeit" wegen der schwachen Kapitalmärkte unvorstellbar.
Die HSH Nordbank will mit den staatlichen Bürgschaften vor allem ihr Kerngeschäft stärken. "Damit können wir in unseren Kerngeschäftsfeldern und vor allem auch in unserer Heimatregion Hamburg und Schleswig-Holstein stärker unserer Verantwortung für eine angemessene Kreditversorgung der Wirtschaft gerecht werden", sagte Berger.
Eigentümer der HSH Nordbank sind zu je etwa 30 Prozent die Länder Hamburg und Schleswig-Holstein, zu rund 15 Prozent die schleswig-holsteinischen Sparkassen und zu rund 25 Prozent eine Gruppe institutioneller Investoren um die US-Beteiligungsgesellschaft J.C. Flowers. Die HSH Nordbank ist die erste Landesbank mit privaten Gesellschaftern.