Die von der Finanzmarktkrise gebeutelte HSH Nordbank kann auf Staatsbürgschaften von bis zu 30 Milliarden Euro zurückgreifen. Darauf hätten sich die...

Hamburg/Kiel. Die von der Finanzmarktkrise gebeutelte HSH Nordbank kann auf Staatsbürgschaften von bis zu 30 Milliarden Euro zurückgreifen. Darauf hätten sich die HSH und der Sonderfonds Finanzmarktstabilisierung (SoFFin) verständigt, teilte die Landesbank mit. Diese Entscheidung "stärkt unsere Bank und schafft genügend Flexibilität, unser Geschäftsmodell weiter zu entwickeln", sagte der erst seit wenigen Tagen amtierende HSH-Chef Dirk Jens Nonnenmacher. Er kündigte an, dass die Anteilseigner - größte Aktionäre sind die Hansestadt Hamburg und das Land Schleswig-Holstein - zudem für eine angemessene Eigenkapitalausstattung der Bank Sorge tragen würden.

Die Kernkapitalquote, die die Kapitalkraft einer Bank ausdrückt, solle dadurch auf mindestens acht von derzeit 7,1 Prozent verbessert werden. Dazu würde neben einer Kapitalzufuhr auch der Abbau von Aktiva in Betracht gezogen werden. Über die konkrete Ausgestaltung solle in den nächsten Wochen beraten werden.

Der Vorsitzende des Aufsichtsrates, Wolfgang Peiner, lobte den Schulterschluss aller Anteilseigner. Er zeige die Geschlossenheit und Konsequenz, "mit der sie die Basis für den künftigen Erfolg der Bank schaffen".

Schleswig-Holsteins Finanzminister Rainer Wiegard (CDU) betonte ebenfalls, dass mit den Garantien die Stabilität der Bank gewährleistet werde und so das zukunftsfähige Modell der Bank weiter entwickelt werden könne: "Es ist gut, dass die HSH Nordbank dadurch in der Lage ist, Geschäfte in den gesunden Bereichen, wie Transport und Energie sowie regionale Geschäftskunden, zu machen und damit die Wirtschaft zu stärken."

Seit Anfang 2008 war die HSH Nordbank immer tiefer in den Strudel der Finanzmarktkrise geraten. Für die ersten neun Monate des Jahres mussten Abschreibungen von 1,3 Milliarden Euro verbucht werden, der Verlust betrug 360 Millionen Euro.

Vor der HSH Nordbank hatte schon die BayernLB nach Milliardenverlusten den staatlichen Schutzschirm in Anspruch genommen. Die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) erhält eine Kapitalspritze von fünf Milliarden Euro, allerdings zunächst nur aus dem Land, ohne Beteiligung des Bundes. Daneben prüft die LBBW nach eigenen Angaben aber weiter, auch das Rettungspaket des Bundes in Anspruch zu nehmen.