Samsung und LG zeigen OLED-Fernseher im Großformat. Für den breiten Konsumentenmarkt sei die Technologie allerdings noch nicht reif.
Berlin. Die ersten großformatigen Flachbildfernseher mit der neuen OLED-Technologie gehören zu den Hinguckern auf der IFA in Berlin. Für den breiten Konsumentenmarkt sei die Technologie allerdings noch nicht reif, schätzt Laurent Abadie, Europa-Chef von Panasonic. Viel eher werde OLED noch lange Zeit mit LCD koexistieren, sagte der Manager auf der IFA in Berlin.
Derzeit dominieren im breiten Verbrauchermarkt Fernseher mit LCD-Bildschirm. Die LCD-Technologie habe sich ständig weiterentwickelt und sei noch gar nicht ausgereizt, sagt Abadie. "Da gibt es noch viel Raum nach oben für viele weitere Qualitätsverbesserungen. OLED passt noch nicht ernsthaft in den Massenmarkt“, fügt Abadie hinzu. In naher Zukunft seien aber neben Fernsehern noch ganz andere Einsatzgebiete für die dünnen und biegsamen Displays denkbar, etwa in der Werbung oder als Medium für Tageszeitung.
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Die beiden südkoreanischen Elektronikriesen Samsung und LG haben auf der Messe ihre ersten Flachbildfernseher mit einer Displaygröße von 55 Zoll präsentiert. Der OLED-Bildschirm (Organic Light Emitting Device) lässt sich im Vergleich zu LCD noch deutlich dünner produzieren, weil zusätzliche Beleuchtung für das selbstleuchtende Material entfällt. Das Display stellt nach Angaben von Samsung 20 Prozent mehr Farben dar und hat eine 1000-mal schnellere Reaktionszeit als LCD.
Das OLED-Modell von LG hat eine Gehäusetiefe von gerade einmal vier Millimetern. Samsung macht seinen Fernseher schlanker, indem es alle Anschlüsse für Video-, Daten- und Stromkabel im Standfuß des Geräts versteckt. Außerdem bringen beide Fernseher diverse Smart-TV-Funktionen für Internetzugang und Vernetzung mit anderen Geräten mit. Samsungs Modell hat außerdem die Funktion MultiView, mit der zwei Zuschauer auf dem gleichen Bildschirm unterschiedliche Sendungen sehen können: Eine 3D-Brille mit eingebauten Kopfhörern sorgt dafür, dass jeder nur das sieht und hört, was er möchte. 3D-Fernsehen mit Shutterbrille unterstützen beide Geräte.
Panasonic entwickelt inzwischen OLED-Displays in Partnerschaft mit dem Wettbewerber Sony, der bereits vor Jahren bei der Entwicklung der Technologie sehr engagiert war. Gemeinsam wollten die Unternehmen OLED wettbewerbsfähig mit LCD machen. "Da ist der Preis aber eine wesentliche Frage.“ Noch immer sind die Fernseher wegen der aufwendigen Produktion sehr teuer, LG hatte etwa einen Preis von rund 9000 Euro genannt.