Messe erwartet Rekord. Elektronikbranche warnt vor Folgen des Preisverfalls
Berlin. Die Internationale Funkausstellung (IFA) in Berlin vom 31. August bis 5. September ist rund viereinhalb Monate vor ihrer Eröffnung überbucht. Messe-Berlin-Chef Christian Göke erwartet ein Rekordjahr bei der vermieteten Fläche, dem "wichtigsten Indikator für das Vertrauen der Branche in die IFA". 2011 zeigten 1441 Aussteller auf 140 000 Quadratmeter in 26 Hallen ihre Produkte. Die Hersteller von Unterhaltungs- und Kommunikationselektronik sowie Hausgeräten erwarten dieses Jahr weltweit eine steigende Nachfrage. Dennoch steht die Branche massiv unter Druck und will dem Preisverfall ihrer Produkte auf der IFA den Kampf ansagen.
Mit Blick auf wirtschaftliche Probleme von Branchengrößen wie Sony, Samsung, Sharp und Panasonic forderte der Aufsichtsratsvorsitzende der Gesellschaft für Unterhaltungs- und Kommunikationselektronik (gfu), Rainer Hecker: "Die Wertevernichtung der Industrie muss beendet werden." Handel und Industrie müssten profitabel wirtschaften, um in Innovationen für neue Produkte und Dienstleistungen investieren zu können. Daher sei der Wandel zur Werteorientierung unabdingbar. Die Wachstumsprognose von drei bis fünf Prozent auf den weltweiten Märkten für Unterhaltungselektronik und Hausgeräte sorge für Optimismus bei Herstellern und Handel.
Große Potenziale sehe die Branche vor allem in aufstrebenden Märkten in Asien, Lateinamerika sowie in Russland, sagte Jürgen Boyny von der Marktforschungsgesellschaft GfK. Europa sei nach wie vor ein bedeutender Käufermarkt. Darüber hinaus werde Wachstum generiert durch innovative Produkte, wie sie jährlich auf der IFA zu sehen seien. Wachstumstreiber seien Smartphones, Tablet-PCs sowie weiterhin Flachbildfernseher mit dreidimensionaler Technik.