Neue Mobilfunktechnik LTE ist auf dem Vormarsch in die Städte. Vodafone erwartet bis zum Jahr 2015 eine flächendeckende Versorgung.
Berlin. Der Aufbau des schnellen Mobilfunknetzes mit dem LTE-Standard wird das digitale Alltagsleben nach Einschätzung von Vodafone stärker verändern als die Vorgängertechnik UMTS. Der Wechsel von UMTS zu LTE (Long Term Evolution) sei ein größerer Schritt als von der Basistechnik GSM zu UMTS, sagte Deutschland-Chef Jens Schulte-Bockum bei der IFA in Berlin. "Wir sind in einer gigantischen Umbruchsituation, wir investieren massiv in unser Netz.“
Bereits heute stehe das LTE-Netz von Vodafone für 16 bis 17 Millionen Haushalte in Deutschland zur Verfügung, sagte der Manager: "Jetzt gehen wir in die Städte hinein, bis Ende März werden wir die 80 größten Städte mit LTE abgedeckt haben. Wir wollen in zweieinhalb Jahren eine volle Netzabdeckung mit LTE haben.“ Das wäre dann bis zum Frühjahr 2015.
Vodafone nutzt für sein LTE-Netz vor allem die Frequenz von 800 Megahertz, während die Deutsche Telekom zusätzlich auch auf 1800 Megahertz funkt. Die niedrigere Frequenz habe Vorteile, weil sie in Gebäuden eine bessere Netzqualität biete, sagte Schulte-Bockum.
Die Deutsche Telekom will vor allem in den Städten mit 1800 Megahertz ein noch höheres LTE-Tempo erzielen, mit Bandbreiten bis 100 Megabit pro Sekunde im Download. Auch der Bonner Netzanbieter setzt auf einen schnellen Ausbau von LTE, nach der ersten Aufbauphase in ländlichen Regionen inzwischen auch in den Städten.
Für ihre Smartphone-Kunden führt die Telekom nun auch einen LTE-Tarif ein. Für einen Aufschlag von knapp zehn Euro im Monat können die Nutzer eines LTE-fähigen Geräts wie dem HTC One XL oder Samsung S3 die LTE-Anbindung nutzen. Bis zum Jahresende werde die Telekom 100 Städte an das LTE-Netz anschließen, sagte der Deutschland-Chef der Telekom, Niek Jan van Damme. (dpa)