Chef des Kommunikationskonzerns spricht von „exklusiver Partnerschaft“ mit der schwedischen Firma. Kunden können Tarif mit Musik-Option wählen.
Berlin. Die Deutsche Telekom kooperiert mit dem Streamingdienst Spotify, um Musik auf das Smartphone zu bringen. Auf der Funkausstellung IFA kündigte der Deutschland-Chef der Telekom, Niek Jan van Damme, eine „exklusive Partnerschaft“ mit dem schwedischen Internet-Unternehmen an, das online einen Musikkatalog von rund 18 Millionen Titeln anbietet. Der Umsatz mit digitaler Musik sei im vergangenen Jahr in Deutschland um 21 Prozent auf rund 250 Millionen Euro gestiegen, sagte van Damme. Jeder vierte Deutsche könne sich vorstellen, für die Zukunft ein Musik-Abo abzuschließen.
Für die Nutzung des Musik-Streamingdienstes bietet die Telekom einen neuen Komplett-Tarif für rund 30 Euro im Monat, in dem die Nutzung des Premium-Dienstes von Spotify nicht mit dem in den Mobilfunktarifen integrierten Datenvolumen verrechnet wird. Die Musik-Option, in der auch das Abo für Spotify selbst enthalten ist, kann auch für andere Tarife für rund 10 Euro im Monat dazugebucht werden. „Wir geben mit Spotify Musikstreaming in Deutschland ein Gesicht“, sagte van Damme.
Auch das hauseigene Internet-TV-Angebot der Telekom, Entertain, soll künftig von den Telekom-Kunden mobil genutzt werden können. Zunächst kann man die rund 40 Sender aus dem Entertain-Dienst auf dem PC, Laptop, Tablet oder Smartphone im drahtlosen Netzwerk (WLAN) anschauen. Später will die Telekom auch über ihr Mobilfunknetzwerk (UMTS oder LTE) „Entertain to go“ bereitstellen. Der Dienst kostet zusätzlich fünf Euro im Monat und wird „Ende des Jahres“ zur Verfügung stehen.
Mit dem Musik- und Video-Streaming droht nach Angaben der Telekom keine Überlastung der eigenen Mobilfunk-Netzwerke, da man ständig in den Ausbau der Netze investiere. Für das mobile Video-Angebot über Mobilfunk müsse noch der urheberrechtliche Rahmen geklärt werden, daher werde der Dienst zunächst für das heimische WLAN eingeführt.
Im Dezember startet die Telekom den SMS-Nachfolgedienst „Joyn“. Neben Textnachrichten können darüber auch Fotos, Videos und Dateien übertragen werden. Während eines normalen Telefongesprächs könne die Kamera des Smartphones auch für eine Live-Video-Übertrag zugeschaltet werden. Joyn funktioniert geräteunabhängig sowie in verschiedenen Mobilfunknetzen und soll ein neuer Industriestandard werden. Der Service konkurriert mit Diensten wie WhatsApp, Skype und FaceTime von Apple, die zum Teil kostenlos angeboten werden.
Für ihre Smartphone-Kunden führt die Teekom außerdem einen Tarif für die Nutzung des 4G-Mobilfunknetzes LTE ein. Für einen Aufschlag von knapp zehn Euro im Monat können die Nutzer eines LTE-fähigen Geräts wie dem HTC One XL oder Samsung S3 LTE mit bis zu 100 Megabit pro Sekunde online sein. Bis zum Jahresende werde die Telekom 100 Städte an das LTE-Netz anschließen. (dpa)