Lufthansa-Kunden müssen sich von Donnerstag an auf Behinderungen beim Reisen einstellen. Gewerkschaft will kurzfristig informieren.

Frankfurt/Main. Von Donnerstag an wollen die rund 19.000 Flugbegleiter der größten deutschen Airline Lufthansa streiken . Das kündigte der Vorsitzende der Gewerkschaft Ufo, Nicoley Baublies, am Mittwochmorgen im ARD-Morgenmagazin an. Am Mittwoch wird es nach seinen Worten keinen Ausstand geben. Bei der Lufthansa hieß es am Morgen: „Wir gehen ganz normal in den Tag.“

Baublies kündigte für „die nächsten Tage“ mehrstündige Streikaktionen an. Die Fluggäste würden über die Medien und über die Lufthansa informiert, die ihre Kunden per SMS und E-Mails über die Streiks in Kenntnis setzen werde. Ausländische Flughäfen würden nicht bestreikt, betonte der Gewerkschafter.

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Garantien für einen gesicherten Rücktransport aus dem Urlaub gebe es dennoch nicht. Wenn ein Flugzeug in Deutschland wegen der Streiks nicht ins Ausland fliege, „ist es nicht dort, um die Gäste abzuholen“, sagte Baublies. Die Gewerkschaft hat nach eigenen Angaben mehr als die Hälfte der Flugbegleiter organisiert.

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Der Zeitpunkt des Streiks in der Ferienzeit sei bedauerlich: „Wir wissen, dass wir jetzt tatsächlich gerade auch Urlauber treffen. Den Zeitpunkt haben wir uns nicht ausgesucht. Wir haben 13 Monate hart verhandelt.“

In der Nacht zum Dienstag waren langwierige, am Donnerstag vergangener Woche begonnene Verhandlungen gescheitert. UFO hatte neben fünf Prozent höheren Entgelten unter anderem das Ende der Leiharbeit an Bord von Lufthansa-Maschinen verlangt. Die Verhandlungspartner wiesen sich gegenseitig die Verantwortung für das Scheitern zu.

Mit Material von dpa/dapd