Jetzt ist es soweit: EU und IWF sollen Athen mit 45 Milliarden Euro unter die Arme greifen. Papandreou spricht von einer “neuen Odyssee“.

Athen. Die griechische Regierung hat finanzielle Hilfe von Internationalem Währungsfonds und EU beantragt. „Ich habe die entsprechende Anweisung an das Finanzministerium gegeben“, sagte der griechische Ministerpräsident Giorgos Papandreou in einer Fernsehansprache an das griechische Volk. „In Kürze werden wir die Anträge stellen“, fügte Papandreou hinzu. Es sprach von der kleinen Mittelmeerinsel Megisti (Kastelorizo) aus.

Papandreous Rede war sehr emotional. Die Griechen erwarte eine „neue Odyssee“ meinte er. „Wir kennen aber den Weg nach Ithaka“, fügte Papandreou hinzu. Zur Erklärung meinte Papandreou, dass die Hoffnung, die internationalen Märke würden positiv auf das griechische Sparprogramm und die Hilfeplan der EU reagieren, habe sich nicht bewahrheitet. Griechenland laufe Gefahr, dass wegen der Spekulanten alle Sparanstrengungen zunichte gemacht werden. Aus diesem Grund sei Athen gezwungen, jetzt schon zu handeln.

Die Euro-Länder wollen Athen mit bis zu 30 Milliarden Euro im ersten Jahr unter die Arme greifen – Deutschland würde davon bis zu 8,4 Milliarden Euro übernehmen. Auf den IWF könnten zusätzlich bis zu 15 Milliarden Euro zukommen. In Athen verhandeln bereits Experten des IWF, der Europäischen Zentralbank (EZB) und der Europäischen Kommission über die Modalitäten zur Hilfeleistung an die Griechen. Nach der Erklärung Papandreous stieg die griechische Börse um vier Prozent.