Das Europäische Statistikamt Eurostat hat seine Zahlen für Griechenland korrigiert und kommt nun auf ein Defizit von 13,6 Prozent.
Athen. Die Schuldenkrise Griechenlands ist schwerer als bisher bekannt. Im vergangenen Jahr belief sich das griechische Haushaltsdefizit auf 13,6 Prozent der Wirtschaftsleistung – das war deutlich mehr als die bislang gemeldeten 12,7 Prozent, teilte das Europäische Statistikamt Eurostat am Donnerstag in Luxemburg mit. Es könnte aber auch noch höher liegen: Wegen noch nicht bekannter Daten aus der Sozialversicherung könnte der Wert nochmals um bis zu 0,5 Prozentpunkte steigen, berichteten die Statistiker.
Damit wird immer wahrscheinlicher, dass Griechenland die von den Euro-Ländern in Aussicht gestellten Kredite von bis zu 30 Milliarden Euro in Anspruch nehmen muss. Die neuesten Zahlen belegen, dass Griechenland sich an den Rand der Staatspleite manövriert hat. 2009 beliefen sich die Schulden des Euro-Landes auf 273 Milliarden Euro und damit auf 115 Prozent des Bruttoinlandsprodukts.
Die griechische Regierung hat bereits angekündigt, dass sie dennoch an den bestehenden Sparzielen festhalten will. In diesem Jahr will Athen das Defizit um vier Prozentpunkte des Bruttoinlandsprodukts senken. Dazu hat sie ein drastisches Sparprogramm aufgelegt, das unter anderem Gehalts- und Rentenkürzungen sowie Steuererhöhungen vorsieht.