Nach Stracke-Rücktritt gelten andere Opel-Vorstände als Nachfolgkandidaten. Chef-Lobbyist ebenfalls raus – Sorge vor Kahlschlag wächst.

Rüsselsheim. Nach Vorstandschef Karl Friedrich Stracke hat auch Opels Chef-Lobbyist Volker Hoff das Unternehmen verlassen. Der US-Autobauer und Mutterkonzern General Motors (GM) bestätigte Berichte der „Bild“-Zeitung und des Hörfunksenders hr-info.

Hoff, früherer hessischer CDU-Minister, war für die Regierungsbeziehungen zuständig. Er wolle sich neuen beruflichen Herausforderungen stellen, sagte Opel-Sprecher Harald Hamprecht. Opel-Betriebsrat warnt vor Kahlschlag .

+++ Opel-Betriebsrat warnt vor Kahlschlag +++

+++ Opel-Chef Stracke gibt Posten auf +++

„Wir haben unterschiedliche Auffassungen über die Art und Weise, wie mit Regierungen und Verbänden kommuniziert wird“, sagte Hoff der „Bild“-Zeitung. Deshalb habe man sich im gegenseitigen Einvernehmen getrennt. Sein Weggang habe aber nichts mit dem Abgang Strackes zu tun. Hoff war 2010 als Manager zu Opel gekommen. Zuvor war der CDU-Politiker von 2006 bis 2009 in Wiesbaden Minister für Bundes- und Europa-Angelegenheiten.

Unterdessen sucht der ins Schleudern geratene Autobauer Opel eine neue Führung. Nach Informationen der „Bild“-Zeitung wird der Aufsichtsrat von Opel bereits am Dienstag zu einer Sondersitzung zusammentreffen. Im Rennen sind Manager aus den eigenen Reihen.

+++ Stephen Girsky: Der harte Knochen aus Detroit +++

Als heißester Kandidat für den Chefposten gilt Strategievorstand Thomas Sedran. Auch Opel-Produktionsvorstand Peter Thom werden Chancen eingeräumt. Der Chefwechsel schürt bei Opel aber auch neue Ängste vor einem Kahlschlag. Insider sind überzeugt, dass die US-Mutter General Motors einen Nachfolger einsetzen wird, der härter durchgreift.

Opel- Interimschef Stephen Girsky forderte eine rasche Änderung der Unternehmensstrategie. Von den Mitarbeitern verlangte er zusätzliche Anstrengungen. „Unsere erfolgreiche Revitalisierung erfordert von uns allen die Bereitschaft, das Geschäft anders zu machen als bisher und dabei schnell zu handeln. Jeder Einzelne von uns ist verantwortlich für die Ergebnisse“, schrieb Girsky in einer E-Mail an die Opelaner. (dpa/abendblatt.de)