Mit der CDU werde es keine Euro-Bonds geben, sagte die Kanzlerin im Berliner Wahlkampf. Weniger private Gläubiger als erhofft für Griechenland.

Berlin/Frankfurt/Brüssel. Nächste Runde in der Debatte über die Hilfe für die Euro-Krisenländer, nächste Wortmeldung von Angela Merkel. Die Kanzlerin bekräftigte am Freitag noch einmal ihre klare Ablehnung gegenüber der Einführung von Euro-Bonds. "Euro-Bonds kommen mit der Christlich-Demokratischen Union nicht infrage“, sagte die CDU-Vorsitzende auf einer Wahlkampfveranstaltung in Berlin. Zugleich mahnte sie erneut, dass die Solidarität mit anderen Euro-Ländern an scharfe Bedingungen geknüpft werde. "Jedes Land muss seine Hausaufgaben machen, sonst kann es keine Hilfe erwarten.“

Den Streit mit der FDP über den Kurs in der Euro-Politik erwähnte sie mit keinem Wort. Dafür griff CDU-Spitzenkandidat Frank Henkel die Liberalen auf der Veranstaltung scharf an. "Verzweifelte Parteien greifen zu verzweifelten Mitteln“, sagte Henkel. "Man macht keinen Kurs gegen Europa.“ Er hoffe, dass die FDP bei der Landtagswahl in Berlin am Sonntag abgestraft werde. In Berlin gebe es nur noch eine bürgerliche Partei - das sei die CDU. Hintergrund ist der Streit zwischen beiden Parteien über die Äußerungen von FDP-Chef Philipp Rösler, dass man auch an eine geordnete Insolvenz für Griechenland denken müsse.

Der härtere Kurs der FDP-Spitze bei dem Thema scheint sich indes auszuzahlen: Im ARD-Deutschlandtrend legen die Liberalen erstmals seit längerem wieder in der Wählergunst zu. Sie könnten mit fünf Prozent der Stimmen rechnen, wenn am Sonntag Bundestagswahl wäre. Das sind zwei Prozentpunkte mehr als beim vorigen Deutschlandtrend.

Drei Viertel der Investoren beteiligen sich an Hellas-Hilfspaket

Unterdessen wurde am Freitag aus Finanzkreisen bekannt, dass sich an dem neuen Hilfspaket für Griechenland nicht soviele private Gläubiger beteiligt haben wie ursprünglich erhofft. Etwas weniger als 75 Prozent der Investoren würden mitmachen, sagten mehrere mit den Verhandlungen vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters am Freitag. Der Welt-Bankenverband IIf sei aber noch in Gesprächen mit weiteren Gläubigern. Zunächst hatte der IIF gehofft, dass 90 Prozent der Investoren an Bord seien. Doch insbesondere außerhalb Europas war die Begeisterung nicht so groß, wie Insider bestätigten.

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Das mehr als 100 Milliarden Euro schwere Rettungspaket für Griechenland ist durch die geringere Quote politischen Kreisen aus der Euro-Zone zufolge nicht in Gefahr. Die Gläubigerbeteiligung sieht vor, dass das hoch verschuldete Land über die Verlängerung von Anleihe-Laufzeiten mehr Zeit für die Rückzahlung der Schulden bekommt.

(abendblatt.de/dpa)