Es wird keine Auffanglösung für die 11.000 Schlecker-Mitarbeiter geben. Die Bayern-FDP sperrt sich gegen eine Bürgschaft.

Berlin. Kündigung statt Weiterqualifizierung: Der Aufbau einer Transfergesellschaft für 11.000 Schlecker-Mitarbeiter ist geplatzt. Die Auffanggesellschaft, in der der Großteil von ihnen für sechs Monate weiter beschäftigt werden sollte, sei an Finanzierungsfragen gescheitert, sagte der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Bündnis 90/Die Grünen) am Donnerstag in Berlin.

Bayern sei nicht dabei, sagte zuvor Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) in Berlin. Die in Bayern mitregierende FDP habe sich gegen die Übernahme eines Bürgschaftsanteils gesperrt. „Der bayerische Wirtschaftsminister hat mir mitgeteilt, dass er diese Lösung nicht mittragen wird“, sagte Seehofer. Ohne Bayern kommt die Garantie der Länder für einen Kredit von 70 Millionen Euro für die Transfergesellschaft nicht zustande.

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Die FDP im Bund und in den Ländern hatte sich geweigert, sich von staatlicher Seite an einer Auffanglösung für 11.000 Schlecker-Beschäftigte zu beteiligen. FDP-Chef und Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler sieht im Fall Schlecker die Bundesagentur für Arbeit (BA) in der Pflicht. Die BA in Nürnberg müsse jetzt „den Beschäftigten von Schlecker schnell neue Perspektiven aufzuzeigen“, erklärte Rösler in Berlin. „Die Arbeitsmarktsituation ist günstig, denn es gibt derzeit fast doppelt so viele freie Stellen im Einzelhandel, als Schleckermitarbeiter, denen eine Kündigung droht.“ (Reuters/dpa/abendblatt.de)