Die Schlecker-Mtarbeiter zittern, denn noch ist ihre Zukunft nicht geklärt. Verdi will am Donnerstag die Länder-Verhandlungen abwarten.

Ehingen/Berlin. Das Ringen um eine Transfergesellschaft für die 11.000 von Entlassung bedrohten Schlecker-Beschäftigten geht am Donnerstag in eine entscheidende Runde. Vertreter der Bundesländer wollen in Berlin erneut über die dafür notwendige Bürgschaft beraten. Es geht um einen Kredit der bundeseigenen Förderbank KfW in Höhe von 71 Millionen Euro, den der Bund nur freigeben will, wenn die Länder im Notfall dafür geradestehen.

In einer Transfergesellschaft würden die Schlecker-Mitarbeiter bis zu einem Jahr lang einen Großteil ihres Gehalts weiterbekommen und gleichzeitig für Bewerbungen geschult.

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Doch obwohl Vertreter der 16 Bundesländer am Montag bereits eine grundsätzliche Einigung über die für die Finanzierung der Transfergesellschaft nötige Bürgschaft getroffen hatten, ist nicht sicher, wie stark sich die einzelnen Länder beteiligen und ob überhaupt alle Bundesländer mitziehen.

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Während die Bundesländer in Berlin über die Zukunft der entlassenen Schlecker-Mitarbeiter verhandeln, will die Gewerkschaft Verdi zunächst auf weiteren Druck verzichten. „Ich glaube, dass allen Beteiligten klar ist, worum es geht“, sagte eine Sprecherin des Verdi-Bundesvorstands am Donnerstag. Die Gewerkschaft habe keine Aktionen geplant. „Jetzt warten wir die Ergebnisse ab“, sagte die Sprecherin.

Parallel zu den Verhandlungen in Berlin gibt es bei Schlecker bundesweit Betriebsversammlungen. Dabei informieren auch Träger von Transfergesellschaften die von Kündigung betroffenen Mitarbeiter. Das geschieht laut Verdi unabhängig von dem Ausgang der Gespräche in Berlin, bei denen noch die Finanzierung von Transfergesellschaften geklärt werden muss. „Einfach weil sonst keine Zeit mehr bleibt“, sagte die Sprecherin. (dpa/dapd/abendblatt.de)