Konkurrenz für Hamburg und Bremerhaven: JadeWeserPort in Wilhelmshaven lockt Reeder mit einem Rabatt von 70 Prozent.

Wilhelmshaven. Der neue deutsche Tiefwasserhafen JadeWeserPort in Wilhelmshaven will der Konkurrenz mit Kampfpreisen Kunden abjagen. Bis Ende 2013 gewährt der Hafen den Reedereien 70 Prozent Rabatt bei den Gebühren, bis Mitte August 2018 noch 50 Prozent. „Die ersten sechs Jahre betrachten wir als Startphase“, erklärte Geschäftsführer Axel Kluth am Dienstag.

Liegegebühren oder der sogenannte Hafentarif müssen für Schiffe gezahlt werden, wenn sie einen Hafen nutzen. Mit den nun veröffentlichten Tarifen ist der JadeWeserPort deutlich billiger als die beiden deutschen Konkurrenzhäfen Hamburg und Bremerhaven. Der JadeWeserPort wird im August eröffnet, er wurde mit 650 Millionen Euro der Länder Niedersachsen und Bremen errichtet.

Keine Hamburger Beteiligung am Jade Weser Port

Hamburg schlägt Wilhelmshaven in fast allen Bereichen

„Wir werden unsere Preise jetzt nicht ändern“, sagte der Sprecher der Hamburger Hafenbehörde HPA, Alexander Schwertner. Der JadeWeserPort zielt offenbar insbesondere auf Kunden des Hamburger Hafens ab: Feederschiffe genannte kleinere Frachter sollen in Wilhelmshaven noch einen weiteren kräftigen Rabatt erhalten.

Feederschiffe sind aber das Kerngeschäft der Hamburger: Dort wird bisher die Fracht der gigantischen Containerfrachter aus Asien auf diese kleinen Zulieferschiffe umgeladen, die dann weiter in die Ostsee bis nach Finnland und Russland fahren.

Der JadeWeserPort wird der einzige deutsche Tiefwasserhafen, kann also wegen seiner Lage direkt an der Nordsee jederzeit von den neuen Riesenfrachtern mit 14.000 Containern oder mehr an Bord angesteuert werden. In der ersten Ausbaustufe sollen dort 2,7 Millionen Frachtkisten pro Jahr umgeschlagen werden. Hamburg kam 2010 auf 7,9 Millionen Stück, Bremerhaven kam auf 5 Millionen.

(dapd)