Konzern setzte von Januar bis Mai 8,4 Prozent mehr Fahrzeuge ab als im Vorjahr. Außer Seat konnten alle Töchter bei Verkäufen zulegen.
Wolfsburg. Im Mehrmarken-Reich von Volkswagen laufen die Geschäfte weiter rund - die Probleme in den westeuropäischen Krisenstaaten ausgenommen. VW hat mit seinen sieben Pkw-Marken und den leichten Nutzfahrzeugen erneut ein starkes weltweites Absatzplus eingefahren. Von Januar bis Mai verkaufte Europas größter Autokonzern insgesamt 3,65 Millionen Modelle. Das waren 8,4 Prozent mehr als in den ersten fünf Monaten des vorigen Jahres, teilten die Wolfsburger am Donnerstag mit. Bis Ende April hatte der Zuwachs bei den globalen Auslieferungen noch etwas höher gelegen (8,6 Prozent). Der Monat Mai steht mit einem Plus von 7,8 Prozent in der Vertriebsstatistik.
Die Kernmarke VW-Pkw, die bereits am Dienstag Zahlen vorgelegt hatte, schnitt seit Jahresbeginn besser ab als der Gesamtkonzern. Sie verkaufte 9,4 Prozent mehr Autos. Die Oberklasse-Tochter Audi meldete Anfang der Woche einen neuen Absatzrekord für den Mai. Über den gesamten Zeitraum zwischen Januar und Mai gewannen die Ingolstädter ebenfalls deutlich an Tempo: Ihr Absatz stieg um 12,1 Prozent.
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Auch der tschechische Ableger Skoda verkaufte mehr Fahrzeuge (plus 8,6 Prozent), die VW-Nutzfahrzeuge erhöhten ihre Auslieferungen um 3,5 Prozent. In schweren Turbulenzen bleibt dagegen die spanische Tochter Seat mit einem Gesamtminus von 11,9 Prozent. Als Grund nannte der Konzern die anhaltend schwierige Lage in den Krisenstaaten West- und Südeuropas. Auf einzelnen Märkten wie Deutschland und Großbritannien schlug sich aber auch Seat besser als vor einem Jahr.
Während es für den VW-Konzern vor allem in Asien und Amerika weiter voranging, bleiben die Erwartungen für weite Teile Westeuropas gedämpft. „Trotz dieser insgesamt positiven Entwicklung beschäftigen uns die gestiegenen Unsicherheiten im Euroraum weiterhin sehr intensiv“, sagte Vertriebsvorstand Christian Klingler. Weil dem Westeuropa-Minus von 6,4 Prozent Zuwächse in Deutschland (4,0) sowie in Zentral- und Osteuropa (29,8) gegenüberstehen, ergab sich für den gesamten Kontinent unterm Strich noch ein mageres Plus (1,5).
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Unbeeindruckt von der europäischen Absatzkrise der Autobranche konnte Volkswagen in den USA kräftig aufdrehen. Dort wurden den Kunden 30,1 Prozent mehr Wagen aus dem Konzern übergeben, in ganz Nordamerika waren es knapp 22 Prozent. In Südamerika musste VW seit Januar einen minimalen Rückgang im Vergleich zum Vorjahr hinnehmen.
Der wichtigste Einzelmarkt China trug unterdessen wieder einmal zur guten Gesamtbilanz bei. Erstmals konnte die Volkswagen-Gruppe im Reich der Mitte binnen fünf Monaten die Absatzmarke von einer Million knacken. In der Summe wurden dort 17,5 Prozent mehr Autos verkauft. In der ganzen Region Asien/Pazifik waren es 17,8 Prozent. (dpa)