Die Fusion mit Porsche wird Volkswagen bis zu 600 Millionen Euro mehr kosten. Zweiter Teil der Kaufsumme beträgt nun 4,5 Milliarden Euro.

Wolfsburg/Suttgart. Die Integration von Porsches Sportwagengeschäft wird für Volkswagen nach einem Pressebericht 600 Millionen Euro teurer als geplant. Konzern- und Finanzkreise bestätigten nach Angaben der „Financial Times Deutschland“, dass der Preis für die zweite Hälfte der Sparte bei etwa 4,5 Milliarden Euro liegen werde.

Das sind rund 600 Millionen Euro mehr als vor drei Jahren vereinbart. „Die finanzielle Umsetzung hat sich geändert“, sagte eine mit dem Vorgang vertraute Person laut Zeitung. VW und Porsche hatten 2009 nach einem erbitterten Machtkampf eine sogenannte Grundlagenvereinbarung geschlossen.

+++ Schlupfloch: VW kann Porsche ohne Steuerverlust kaufen +++

+++ VW muss Porsche intern Millionenrechnungen stellen +++

Darin wurde vereinbart, dass Porsche seine Sportwagenproduktion an Volkswagen verkauft. Für die erste Hälfte zahlten die Wolfsburger 3,9 Milliarden Euro. Als Preis für die zweite Hälfte waren ebenfalls 3,9 Milliarden Euro festgelegt. Von einem höheren Kaufpreis würde nun die Dachgesellschaft Porsche SE profitieren, während VW mehr zahlen müsste. Großaktionäre der Porsche SE sind die Familien Porsche und Piech.

+++ Investorenklagen gegen Porsche und VW ab 27. Juni vor Gericht +++

VW-Patriarch Ferdinand Piech und andere Spitzenmanager rechnen durch die vollständige Eingliederung des Sportwagengeschäfts von Porsche mit Kostenvorteilen von rund 700 Millionen Euro jährlich. Deshalb strebt VW eine zügige Fusion an . „Wir versuchen, den integrierten Automobilkonzern so schnell wie möglich zu vollenden“, hatte VW-Finanzvorstand Hans Dieter Pötsch am Dienstagabend gesagt.

Am Wochenende war bekannt geworden, dass beide Autobauer ein Schlupfloch in der Besteuerung von Unternehmenszusammenschlüssen nutzen und daher bereits in den nächsten Monaten die Eingliederung der Porsche AG in das VW-Reich besiegeln könnten. (dapd/Reuters/abendblatt.de)