Die drei Rivalen der Oberklasse spüren nichts von einer Autokrise. Auch 2012 haben BMW, Audi und Daimler weitere Rekorde im Visier.
München. Audi bleibt dem Rivalen BMW auf den Fersen. Die Volkswagen-Tochter hat im ersten Quartal erneut Bestmarken gesetzt und so viel Geld verdient wie nie zuvor. Für das ganze Jahr gibt sich der Konzern aber weiter vorsichtig: Wegen hoher Investitionen in neue Modelle und den Ausbau der Produktion rechnet Audi 2012 mit einem Ergebnis auf dem Niveau des Rekordjahrs 2011. Für die Mutter in Wolfsburg bleibt die Tochter aus Oberbayern ein Goldesel – und für BMW ein unangenehmer Verfolger im Rennen um die Branchenspitze. Von einer Autokrise spüren die deutsche Nobelmarken jedenfalls nichts.
Für Audi war es ein Auftakt nach Maß: Nach einem neuen Absatzrekord im ersten Quartal kletterte auch der operative Gewinn zwischen Januar und März wie bereits bekannt von 1,1 auf 1,4 Milliarden Euro, ebenfalls ein neuer Bestwert. Der Umsatz wuchs um 18 Prozent auf 12,4 Milliarden Euro, wie der Konzern am Mittwoch mitteilte. Dabei merkt auch Audi die schwierige Lage auf etlichen westeuropäischen Märkten in Folge der Schuldenkrise, doch wie bei Daimler und BMW kommt Audi in Übersee, etwa in China oder den USA, kaum hinterher.
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Audi liefert damit fast die Hälfte des operativen Gewinns von Volkswagen. Angesichts der guten Zahlen dürfte der Blick auf die Zahlen von BMW spannend sein: Der Branchenprimus legt seine Quartalsbilanz an diesem Donnerstag vor.
Auch die Münchner hatten im Startquartal einen Absatzrekord eingefahren. BMW will 2012 bislang das Rekordjahr 2011 in diesem Jahr nochmals überbieten und die Spitzenstellung in dem Dreikampf auch langfristig verteidigen. Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer rechnet damit, dass Daimler 2013 wieder an Audi vorbei auf den zweiten Rang fahren wird.
Für das erste Quartal 2012 haben die Schwaben bereits Zahlen präsentiert: Daimler verbuchte ebenfalls einen Absatzrekord, der Umsatz der Sparte Mercedes-Benz Cars wuchs um 8 Prozent auf 14,9 Milliarden Euro, der Gewinn vor Zinsen uns Steuern (EBIT) ging aber leicht auf 1,252 Milliarden Euro zurück. Grund waren Ausgaben für den Ausbau der Kapazitäten und die Entwicklung neuer Modelle – ein Faktor der alle drei Hersteller in diesem Jahr beschäftigen dürfte.
Auch deswegen ließ Daimler im Pkw-Geschäft bei einer für Anleger spannenden Kennzahl nach: Die Umsatzrendite sank im ersten Quartal von 9,3 auf 8,4 Prozent. Die auch Ebit-Marge genannte Kennziffer drückt das Verhältnis von Umsatz zum operativen Gewinn aus und dient als Gradmesser für die Profitabilität einer Firma. Audi hat im ersten Quartal mit einer Marge von 11,4 Prozent erneut einen beeindruckenden Wert präsentiert. In diesem Rennen muss sich Daimler seit längerem mit dem dritten Platz begnügen. (dpa/abendblatt.de)