Ackermann wird auf seiner letzten Hauptversammlung keine Traumbilanz präsentieren – auch das Nachfolge-Hickhack sorgte für Unmut.

Frankfurt/Main. Nur noch wenige Tage wird Josef Ackermann an der Spitze der Deutschen Bank stehen. Am Donnerstag (31. Mai), nach der Hauptversammlung des Dax-Konzerns, räumt der Schweizer , der seit zehn Jahren im Amt ist, den Chefposten.

Das öffentliche Gezerre um seine Nachfolge im vergangenen Sommer dürfte bei dem Aktionärstreffen noch einmal für harsche Kritik sorgen: Etliche institutionelle Investoren wollen den Aufsichtsrat nicht entlasten. Sie meinen, das Durcheinander bei der Suche nach einem Ackermann-Nachfolger habe dem Ruf der Bank geschadet. Kommt ein solcher Antrag durch, bedeutet das vor allem einen Imageschaden.

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Das künftige Führungsduo Anshu Jain und Jürgen Fitschen stellte indes schon lange vor der Hauptversammlung erste Weichen für die Zeit danach: Die Ackermann-Vertrauten Hugo Bänziger (Risikovorstand) und Hermann-Josef Lamberti (Personalvorstand) verlassen das Institut am 31. Mai 2012 vorzeitig. Im Gegenzug rücken zum 1. Juni neu in den Vorstand: Stephan Leithner (Personal, Recht, Europageschäft), Henry Ritchotte (Operatives Geschäft, IT) und Stuart Lewis (Risikochef).

Kontrollieren soll die künftige Führung der derzeitige Finanzvorstand des Versicherungsriesen Allianz, Paul Achleitner . Der Österreicher beerbt Clemens Börsig als Vorsitzender des Aufsichtsrates. Der Wechsel ist dem Vernehmen nach Teil des Personalpakets, auf das sich die Deutsche-Bank-Führung im vergangenen Sommer nach wochenlangem Gezerre einigte.

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Eine perfekte Bilanz kann Ackermann den Aktionären zum Abschied nicht vorlegen : Das Rekordziel von zehn Milliarden Euro Vorsteuergewinn für 2011 hatte das Management wegen der turbulenten Märkte schon im Oktober kassiert. Letztlich wurden es mit rund 5,4 Milliarden gerade einmal die Hälfte. Nach roten Zahlen im Schlussquartal 2011 konnte der Dax-Konzern im ersten Quartal 2012 zwar wieder zulegen. An das gute Vorjahresergebnis kam die Bank aber nicht heran. (dpa/abendblatt.de)