Die Deutsche Bank hat das von der EU-Bankenaufsicht ausgemachte Kapital-Loch in ihrer Bilanz nach eigenen Angaben wie versprochen schon nach drei Monaten gestopft. Mit 9,5 Prozent habe die harte Kernkapitalquote zum Jahresende 2011 über den von der Londoner EBA geforderten neun Prozent gelegen, teilte das Institut am Donnerstag mit. Der Deutschen Bank fehlten Ende September 2011 noch 3,2 Milliarden Euro, um auch bei einer Abschreibung aller Staatsanleihen auf Marktwerte auf die vorgegebene Quote zu kommen.
Die Deutsche Bank hat ihren Nettogewinn 2011 fast verdoppelt, aber zum Jahresende rote Zahlen geschrieben. Unter dem Strich blieben im vergangenen Jahr 4,3 Milliarden Euro, wie die Bank am Donnerstag in Frankfurt am Main mitteilte. Allerdings lief es gegen Ende des Jahres schlecht: Vor Steuern stand den Angaben zufolge im vierten Quartal ein Verlust von 351 Millionen Euro. Nur durch positive steuerliche Effekte kam das Institut noch auf einen Nettogewinn von 186 Millionen Euro. Für die Schwächen im Geschäft machte die Bank die Belastungen durch die europäische Staatsschuldenkrise und zurückhaltende Investoren verantwortlich. Außerdem habe sie Geld für die Risiken aus Gerichtsverfahren zurücklegen müssen. Die Risikovorsorge im Kreditgeschäft stieg zudem von rund 1,3 auf 1,8 Milliarden Euro.
Der scheidende Vorstandschef Josef Ackermann sprach mit Blick auf das Jahresergebnis von Schwächen im Investmentbanking, die vom klassischen Bankgeschäft kompensiert worden seien. Im klassischen Bankgeschäft erzielte das Unternehmen ein Rekordergebnis von 3,7 Milliarden Euro vor Steuern. „Die Deutsche Bank hat erneut bewiesen, dass sie auch unter schwierigen Bedingungen ansehnliche Ergebnisse erzielen kann“, sagte Ackermann. Konzernweit lag die Eigenkapitalrendite den Angaben zufolge bei zehn Prozent. Die Deutsche Bank erfüllte bereits jetzt die verschärften Anforderungen an Kapitalausstattung der Europäischen Bankaufsicht EBA. Die sogenannte Kernkapitalquote liege bei 9,5 Prozent.
(abendblatt.de/Reuters)