Opel will das Astra-Modell nur noch in zwei Werken bauen. Der Sanierungskurs ist auch Thema der Betriebsversammlung in Rüsselsheim.

Rüsselsheim. Der angeschlagene Autohersteller Opel will sein Massenmodell Astra aus Kostengründen künftig nur noch in zwei Werken bauen. Grundsätzlich werde für jeden Standort ein Dreischichtbetrieb angestrebt, erklärte Opel-Chef Karl-Friedrich Stracke am Montag laut einer Mitteilung im Stammwerk Rüsselsheim.

Bislang wird das aktuelle Astra-Modell in den drei Werken in Rüsselsheim, im britischen Ellesmere Port und im polnischen Gliwice jeweils im Zweischichtbetrieb produziert. Im Bochumer Werk laufen zudem noch Versionen des Vorgängermodells als „Astra Classic“ vom Band. Zu möglichen Werkschließungen äußerte sich Stracke nicht, sondern kündigte 300 Millionen Euro Investitionen in die Astra-Produktion an.

+++ General Motors krempelt Opel um +++

+++ Astra-Produktion zunächst bis 2014 gesichert +++

Opel solle mit einer umfassenden Strategie schnellstmöglich profitabel gemacht werden, sagte Stracke. Bis 2016 würden Margen, Marktanteile und Umsatz deutlich gesteigert. Dafür werde dem Aufsichtsrat im Juni ein umfassendes Konzept vorgelegt. Unter anderem solle die bislang weitgehend auf Europa beschränkte General-Motors-Tochter neue Exportmärkte erschließen und prüfen, ob nicht Modelle der Konzernschwester Chevrolet in Europa gebaut werden könnten.

+++ Astra-Produktion in Rüsselsheim steht vor dem Aus +++

Die Zusammenarbeit mit dem französischen Hersteller PSA Peugeot Citroen werde im Rüsselsheimer Opel-Entwicklungszentrum keine Stellen kosten, versprach Stracke. Wenn ein Entwicklungsprojekt an PSA vergeben werde, komme dafür ein anderes nach Rüsselsheim. Die Zukunft des Zentrums werde gestärkt. Zudem müsse das Stammwerk besser ausgelastet werden.

Unterdessen hat im Rüsselsheimer Opel-Stammwerk am Montagmorgen eine Betriebsversammlung mit politischer Beteiligung begonnen. Als Gäste der Krisensitzung um die Zukunft der General-Motors-Tochter hatten sich Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) und sein Amtskollege aus Rheinland-Pfalz, Kurt Beck (SPD) angesagt.

In beiden Bundesländern hat Opel größere Werke. Ende vergangener Woche hatte Bouffier General Motors aufgefordert, nicht länger die deutschen Standorte infrage zu stellen . GM will möglicherweise die Produktion des Hauptmodells „Astra“ komplett ins Ausland verlagern und künftige Modelle gemeinsam mit dem französischen PSA-Konzern entwickeln. (dpa/abendblatt.de)