Der US-Mutterkonzern General Motors plant drastische Einschnitte und will nach einem Medienbericht die Astra-Produktion in Hessen beenden.

Rüsselsheim. Das Opel-Modell Astra könnte möglicherweise künftig nicht mehr im Opel-Stammwerk in Rüsselsheim gebaut werden. Der amerikanische Mutterkonzern General Motors (GM) wolle die Produktion des Kompaktwagens Astra aus Hessen abziehen, damit sollten die jahrelangen Milliardenverluste der Traditionsmarke beendet werden, berichtet die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (FAZ).

Die Adam Opel AG erklärte dazu am Sonntagabend, eine Entscheidung über die Produktionsstätte der nächsten Generation des Astras falle nach Gesprächen mit Arbeitnehmervertretern. Von 2015 an solle die nächste Generation des für Opel so wichtigen Modells nur noch im englischen Werk in Ellesmere Port und im polnischen Gliwice vom Band rollen, so der FAZ-Bericht.

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Offiziell werde diese Entscheidung Mitte Mai verkündet, schrieb die „FAZ“. Das Blatt bezieht sich auf Angaben führender Gewerkschafter, die sich auf Aussagen von GM-Vizechef Stephen Girsky berufen. Betriebsratschef Wolfgang Schäfer-Klug sagte der „FAZ“: „Wir bestehen darauf, dass Rüsselsheim der dritte Astra-Standort bleibt.“

Der Kompaktwagen Astra ist neben dem Corsa mit einem Produktionsvolumen von jährlich rund 330.000 Einheiten das mit Abstand wichtigste Opel-Modell. Die Astra-Produktion in Rüsselsheim habe erst 2011 begonnen; im vergangenen Jahr seien 18.300 Astra dort vom Band gerollt. Außer dem Astra, der laut Produktionsplan in Rüsselsheim ein Drittel der Kapazität auslasten soll, wird dort nur noch die Mittelklasse-Limousine „Insignia“ produziert.

Die Produktion in Rüsselsheim ist verhältnismäßig teuer für Opel. Die Beschäftigten würden übertariflich bezahlt, so die „FAZ“. In England und Polen seien die Belegschaften billiger und flexibler. (dpa/dapd/abendblatt.de)