Opel gelingt es nicht, aus den roten Zahlen zu kommen. Konzernmutter GM würde laut Betriebsrat dennoch keine Werke schließen wollen.
Rüsselsheim/Bochum. Der Opel-Betriebsrat hat Meldungen über geplante Werksschließungen bei dem defizitären Autobauer zurückgewiesen. „Ich habe überhaupt keinen Hinweis darauf, dass (die US-Mutter) GM plant, bestehende Verträge mit uns zu verletzen“, sagte der Opel-Konzern- und Gesamtbetriebsratsvorsitzende Wolfgang Schäfer-Klug am Mittwoch in Frankfurt. Die Verträge schließen Werksschließungen und betriebsbedingte Kündigungen bis 2014 aus.
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Zuvor hatte das „Wall Street Journal“ berichtet, der Opel-Mutter General Motors reiße allmählich der Geduldsfaden mit der defizitären Europa-Tochter. Das Blatt zitierte einen GM-Offiziellen, wonach der Konzern die Schließung der Opel-Standorte Bochum und Ellesmere Port in England in Betracht ziehe: „Der Frust über Opel steigt und das Gefühl nimmt zu, dass die Einschnitte der letzten Jahre nicht tief genug gingen.“ Wenn man Opel retten wolle, müsse das jetzt geschehen: „Und die Einschnitte werden tief sein.“
In den ersten neun Monaten 2011 verlor GM in Europa 580 Millionen US-Dollar (440 Millionen Euro). Das war deutlich weniger als im Vorjahr (1196 Millionen Dollar), aber auch deutlich mehr als angepeilt. Das vierte Quartal ist dem Bericht zufolge ebenfalls schlecht ausgefallen. GM legt das Jahresergebnis am 16. Februar vor. Opel hatte sich in der Krise verschlankt und unter anderem das Werk in Antwerpen geschlossen sowie 8000 der vormals 48.000 Stellen abgebaut.
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Seit längerem mahnen die GM-Manager in Detroit, Opel müsse endlich aus der Krise fahren. Zuletzt hatten GM-Strategiechef Stephen Girsky, der auch dem Opel-Aufsichtsrat vorsitzt und Aufsichtsratsvize Schäfer-Klug gemeinsam betont, dass Opel trotz schlechter wirtschaftlicher Rahmenbedingungen profitabel arbeiten müsse. Girsky hatte gefordert, der Autobauer müsse die Kosten senken, Skaleneffekte besser nutzen und die Margen verbessern.