Opel ist trotz schmerzhafter Sanierung wieder in die Verlustzone gerutscht. General Motors meldet einen Verlust von 575 Millionen Euro.

Detroit/Rüsselsheim. Für Opel sieht es düster aus: Im vergangenen Jahr fuhr der US-Mutterkonzern General Motors mit seinem Europageschäft – das in erster Linie aus Opel und der britischen Schwestermarke Vauxhall besteht – einen operativen Verlust von 747 Millionen Dollar (575 Mio Euro) ein. Im Vorjahr hatte das Minus des Autobauers zwar noch bei knapp 2,0 Milliarden Dollar gelegen, doch eigentlich hatten die Opelaner den Verlust viel stärker eingrenzen wollen.

+++ GM fordert Lohnverzicht von Opel-Mitarbeitern +++
+++ Opel-Mutter GM will Cadillac weiter verkaufen +++

Dagegen machte GM dank starker Verkäufe in Nordamerika insgesamt einen Rekordgewinn von 7,6 Milliarden Dollar. GM habe weltweit Marktanteile gewonnen, sagte Konzernchef Dan Akerson am Donnerstag in Detroit. Für Europa und die zweite Problemregion Südamerika deutete er weitere Einschnitte an: Die Schwelle, bei der Gewinn gemacht werden könne, müssen sinken.

In den vergangenen zwölf Jahren war es Opel nur einmal gelungen, auf Jahressicht Gewinn zu schreiben – das war im Jahr 2006. In der Wirtschaftskrise 2009 hatte GM sogar erwogen, Opel zu verkaufen, machte aber im letzten Moment einen Rückzieher. Stattdessen wollten die Konzernlenker aus Detroit die Problemtochter auf eigene Faust sanieren. Sie schlossen das Werk in Antwerpen und strichen 8000 der vormals 48 000 Jobs.

Jüngst war sogar über das Aus für das Werk in Bochum spekuliert worden. Denn selbst im Heimatmarkt Deutschland verliert Opel immer weiter an Boden. Nach Daten des Kraftfahrtbundesamtes schrumpfte der Marktanteil binnen zehn Jahren von annähernd 12 Prozent auf im vergangenen Jahr noch 8 Prozent. Damit rangiert Opel hinter BMW/Mini, Mercedes-Benz und meilenweit hinter VW (knapp 22 Prozent). Im Januar ging Opels Marktanteil noch weiter zurück.

(dpa)