Vier russische Touristen sind nach einer Bootstour in Bodrum gestorben. In der Türkei wird immer wieder hochgiftiger Methylalkohol ausgeschenkt.
Istanbul. Zehn Tage nach einem Bootsausflug in der Türkei ist ein vierter russischer Tourist wegen des an Bord ausgeschenkten giftigen Alkohols gestorben. Der 28-Jährige sei zuvor noch mehrere Tage lang intensiv in einem türkischen Universitätskrankenhaus behandelt worden, berichteten türkische Fernsehsender am Montag. Nach bisherigen Ermittlungen wurden der Reisegruppe aus Nordzypern importierte Getränke serviert, die hochgiftigen Methylalkohol enthielten. In den vergangen Jahren gab es mehrfach tödliche Vergiftungen, weil Schwarzbrenner ihren billigen Fusel auf den Markt gebracht haben. Nach dem Bootsausflug waren bereits drei russische Urlauberinnen gestorben.
Der Fall weckt Erinnerungen an den Tod dreier Schüler aus Lübeck vor etwa zwei Jahren. Sie hatten in einem Hotel hochgiftigen Methylalkohol getrunken - in der Annahme, es sei Wodka. Mehrere Alkoholhändler, die den schwarz gebrannten Schnaps auf den Markt gebracht haben sollen, müssen sich vor einem Gericht in Antalya wegen Totschlags verantworten.