Es sollte eine lustige Klassenfahrt in die Türkei werden, doch für Rafael N. (21) endete sie tödlich. Der Lübecker Schüler starb an gepanschtem Alkohol. Zwei seiner Kameraden liegen im Koma. Jetzt ist auch klar, wo die Schüler den Schnaps gekauft haben.
Lübeck. Es sollte eine lustige Klassenfahrt in die Türkei werden, doch für Rafael N. (21) endete sie tödlich. Der Lübecker Schüler starb an gepanschtem Alkohol. Seine Kameraden Jan L. (20) und Jean-Pierre V. (18) liegen mit einer Methanolvergiftung im Koma. Gestern wurden sie mit einem Ambulanzjet des ADAC zurück nach Lübeck geflogen. Jetzt ist auch klar, wo die Schüler den Schnaps gekauft haben.
Die Klassenkameraden des 21-Jährigen hätten bereits in der Türkei ausgesagt, dass sie den Wodka in ihrem Hotel in Kemer gekauft hätten, sagte der Anwalt der Familie des Getöteten. Insgesamt waren sieben Lübecker Schüler erkrankt. Rafael N. (21) hatte nach einem Gutachten der Hamburger Rechtsmedizin zwei Promille hochgiftiges Methanol im Blut - das Zehnfache der tödlichen Dosis.
Rafael N. ist am Freitag nach einem katholischen Requiem in Lübeck beigesetzt worden. Zu der Trauerfeier kamen neben seiner Familie auch Mitschüler und das Kollegium des Lübecker Bildungszentrums Mortzfeld, das er besucht hatte.
Der Lübecker Rechtsanwalts Frank-Eckhard Brandt, der Rafaels Familie vertritt, sagte dem Abendblatt, die Jugendlichen hätten den Alkohol im Hotel gekauft und nicht auf einem nahegelegenen Markt. Er forderte rasche Ermittlungen, damit sich so ein Fall nicht wiederholen könne: "Es ist lebensgefährlich für alle Touristen, die da hinfahren."
Video: Koma-Patient in Lübeck eingetroffen