Beckenbauer ist von den spielerischen Qualitäten der DFB-Auswahl überzeugt. Er besuchte die Mannschaft in ihrem Quartier in Pretoria.

Pretoria. Franz Beckenbauer traut der deutschen Fußball-Nationalmannschaft bei der WM in Südafrika mindestens das Halbfinale zu. „Ich hoffe auf das Halbfinale. Natürlich braucht man neben dem Können auch ein bisschen Glück. Aber wenn man erst einmal in der Runde der letzten Vier steht, ist alles möglich“, sagte Deutschlands Fußball-Kaiser bei einem Besuch der DFB-Auswahl am Mittwoch in deren WM-Quartier Velmore Grande Hotel vor den Toren Pretorias.

Beckenbauer, als Spieler 1974 und als DFB-Teamchef 1990 Weltmeister, ist von den spielerischen Qualitäten der DFB-Auswahl überzeugt: „Man sieht bei der deutschen Mannschaft die Bewegung, die Spielfreude. Das ist ein Zeichen, dass es stimmt“, sagte er vier Tage vor dem ersten Gruppenspiel des Vize-Europameisters am Sonntag (20.30 Uhr/live im ZDF und bei Sky) in Durban gegen Australien.

Beckenbauer freut sich auf die erste Weltmeisterschaft auf dem afrikanischen Kontinent. „Das ist eine afrikanische Weltmeisterschaft. Die Südafrikaner haben verdient, dass alles perfekt funktioniert“, sagte der 64-Jährige und ergänzte: „Das Land hat große Anstrengungen unternommen. Das ist alles höchster Beachtung wert. Es wäre schon, wenn wir hinterher sagen können, dass es eine großartige WM war.“

Der OK-Chef der WM 2006 in Deutschland hatte vor seinem Besuch der Mannschaft und des Trainerstabes um Bundestrainer Joachim Löw für die Laureus Stiftung mit dem amerikanischen Leichtathletik-Olympiasieger und ehemaligen Weltmeister Edwin Moses, dem Vorsitzenden der Laureus Academy, und DFB-Teammanager Oliver Bierhoff rund 20 südafrikanische Kinder zum Training eingeladen. Die „Ärmsten der Armen“, wie Beckenbauer die Kids aus den Townships bezeichnete, erhielten Autogramme und Trikots und verließen anschließend mit leuchtenden Augen das DFB-Quartier.

DAS FAN-FEST IN HAMBURG

Zuvor hatte der „Kaiser“ höchstpersönlich mit den Kindern gekickt. „Da sieht man mal wieder, was so ein Ball alles ausrichten kann. Die Welt wird mit all ihren Verrücktheiten viel zu ernst genommen. Aber gib den Kindern einen Ball, dann raufen sie nicht mehr und schießen auch nicht mehr - aufs Tor vielleicht“, kommentierte Beckenbauer die kurze Trainingseinheit.