Hamburg. Trotz der Niederlage in Mainz geht der HSV mit Zuversicht ins Heimspiel gegen die Königsblauen. Gisdol kann wieder auf Djourou bauen.

Mini-Serie beendet, weiterhin in höchster Abstiegsnot und nach dem Sieg der Ingolstädter in Leverkusen wieder auf einem direkten Abstiegsplatz. Nach der 1:3-Niederlage in Mainz schauen die HSV-Profis schon wieder nach vorne und wollen die erste Pleite nach vier ungeschlagenen Spielen schnell abhaken, denn die letzte Partie vor der Winterpause am Dienstagabend (20 Uhr im Abendblatt-Liveticker) im heimischen Volksparkstadion gegen den FC Schalke 04 steht kurz bevor. Negative Gedanken sind bei den Rothosen vor dem Jahresfinale gegen die Königsblauen also fehl am Platz.

Voller Fokus auf S04

"Es war ein gebrauchter Tag für uns. Wir müssen die Pleite schnell abhaken und den Blick auf Dienstag richten. Dann wollen wir den Fans einen Heimsieg zum Abschluss schenken," erklärte HSV-Keeper Christian Mathenia am Sonnabend. Auch Trainer Markus Gisdol schaute am Sonntag bereits voraus: „Wir wollen unbedingt an die Leistungen der letzten Wochen anknüpfen, vor allem an die Eigenschaften, die wir gegen Augsburg an den Tag gelegt haben. Die wollen wir wieder auf den Platz bringen und vor allem eine richtig intensive Teamleistung abliefern. Das ist das große Ziel für Dienstagabend. Im letzten Spiel müssen wir noch einmal kompakt als Mannschaft auftreten. Dann werden wir unsere Chancen bekommen.“

Schalker helfen HSV

An den kommenden Gegner haben die Hamburger durchaus gute Erinnerungen. Besonders an den 23. Mai 2015 als der HSV am 34. und letzten Spieltag unbedingt einen Sieg brauchte, um sich noch in die Relegation zu retten. Der HSV gewann letztlich unter Trainer Bruno Labbadia durch Tore von Ivica Olic (46.) und Slobodan Rajkovic (58.) mit 2:0 und erreichte zumindest noch die Relegation, in der man sich haarscharf gegen Karlsruhe in der Verlängerung durchsetzte.

Djourou wieder dabei

In der wackligen Defensive könnte Gisdol eine Änderung vornehmen. Johan Djourou ist nach seiner Gelbsperre wieder eine Option für die Innenverteidigung. Ob der Schweizer Nationalspieler auch von Beginn an spielen wird, ließ Gisdol am Sonntag noch offen. „Wir haben durch ihn noch einmal andere Möglichkeiten. Wir schauen aber noch mal, wer sich gut erholt und einen frischen Eindruck macht. Gegen Schalke wollen wir die fittesten Spieler auf den Platz bringen.“ Möglicherweise verdrängt Djourou Routinier Emir Spahic (36), der gegen Mainz keinen sicheren Eindruck machte.

Die HSV-Spieler in der Einzelkritik

Negative Bilanz gegen S04

Die Bilanz gegen Schalke ist insgesamt knapp negativ. 39 Mal gewannen die Schalker, 36 Mal die Hamburger, 23 Mal trennte man sich remis. 149 Treffer erzielten die Rothosen bislang gegen die Königsblauen, am Dienstag könnte es also ein Jubiläumstor geben.

In jüngerer Vergangenheit spricht die Bilanz ebenfalls für das Team von Trainer Markus Weinzierl. Die Knappen verloren nur eines der vergangenen sieben Duelle (bei vier Siegen und zwei Remis). In der Vorsaison verlor der HSV beide Spiele gegen Schalke (2:3/A, 0:1/H).

Matz ab nach dem Spiel gegen Mainz 05

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    Schalke nicht in Form

    Nach einem furiosen Zwischenspurt in der Liga, als man sieben Spiele ungeschlagen blieb, hat der FC Schalke in den vergangenen drei Bundesliga-Partien nur einen einzigen Punkt geholt. In Leipzig und zu Hause gegen Leverkusen verloren die Schalker. Am vergangenen Sonnabend kamen die Königsblauen gegen den Aufsteiger SC Freiburg nicht über ein 1:1 hinaus. Zu wenig für die eigenen hohen Ansprüche.

    HSV historisch schlecht

    Auch der HSV hinkt bekanntlich den eigenen Erwartungen hinterher. Trotz der sieben Punkte aus den vergangenen vier Partien weist der HSV mit zehn Punkten nach 15 Bundesliga-Spielen die schwächste Bilanz der Club-Historie auf. Zuvor standen immer mindestens elf Zähler zum selben Zeitpunkt auf dem Konto (1972/73, 2006/07).

    Wiedersehen mit Ex-HSVer

    Gleich drei Spieler im Kader der Königsblauen haben eine Hamburger Vergangenheit. Ende August 2013 wechselte Dennis Aogo vom HSV zum FC Schalke 04 – zunächst auf Leihbasis, später verpflichteten ihn die Königsblauen dann fest. Für den HSV absolvierte Aogo 133 Spiele in der Bundesliga (zwei Tore, elf Assists). Schalke-Stürmer Eric Maxim Choupo-Moting ist gebürtiger Hamburger und spielte zwischen 2004 und 2011 auch bei den Rothosen (2009/10 war er an Nürnberg verliehen). Gegen seinen Ex-Club wird er allerdings verletzungsbedingt fehlen.

    Für den HSV bestritt Choupo-Moting insgesamt 23 Bundesliga-Spiele (zwei Tore), konnte sich aber nie so richtig durchsetzen und wechselte 2011 nach Mainz. Dritter im Bunde ist Sidney Sam. Der gebürtige Kieler ist ein echtes Nordlicht und wechselte 2004 als 16-Jähriger zum HSV. Bei den Rothosen kam er aber nur zu vier Bundesliga-Einsätzen. Auch er wird allerdings nicht im Volksparkstadion sein. Sam spielt unter Weinzierl keine Rolle und läuft derzeit für das Regionalliga-Team der Schalker auf.

    Lasogga und Holtby treffen auf den Ex-Verein

    Auch beim HSV gehören momentan Spieler mit Schalker Vergangenheit dem Kader an. Pierre-Michel Lasogga lernte das Fußballspielen einst in der Jugend des FC Schalke 04, dessen Trikot er von 1999 bis 2006 trug. Lewis Holtby wechselte 2009 von Alemannia Aachen zum FC Schalke 04 und blieb bis Januar 2013, bevor er zu Tottenham Hotspur wechselte. Während dieser Zeit war er an Bochum (Rückrunde 2009/10) und Mainz (2010/11) verliehen, kam für Schalke aber immerhin noch auf 55 Bundesliga-Spiele (10 Tore, 10 Torvorlagen).