Lauenburg. 2013 wurden die Straßen stark ramponiert, seit 2016 steht Geld bereit. Neun Jahre später sollen die notwendigen Arbeiten endlich enden.

Der Zustand der Straßen im Lauenburger Industriegebiet ist seit einem guten Jahrzehnt ein Dauerärgernis. Die „Jahrhundertflut“ 2013, besonders der Schwerlastverkehr, der zu der Zeit über Industrie- und Söllerstraße rollte, haben massive Schäden an der Infrastruktur hinterlassen.

2016 waren 6,7 Millionen Euro aus dem Aufbauhilfefonds Hochwasser des Landes für die Beseitigung genehmigt worden, doch die Umsetzung kam nur schleppend voran, stoppte schließlich ganz. Die Baumaschinen rollen jetzt wieder: Geht nun alles glatt, sollen die Straßenarbeiten im Sommer 2025 abgeschlossen sein.

Lauenburg: Sanierung der Schlaglöcher im Industriegebiet bis 2025

Grund für den jüngsten Zeitverzug, der die Bautätigkeit rund ein Jahr verzögert hat, waren „Nachforderungen und juristische Auseinandersetzungen“, heißt es von der Stadt.  „Wir haben dies im Dialog geklärt“, sagt Lauenburgs Bürgermeister Thorben Brackmann. Und: „Wir sind froh, dass die Baufirma die Arbeiten jetzt fortsetzt.“

2013 war viel Schwerlastverkehr durch das Industriegebiet geleitet worden, rollten Lastwagen und Schwertransporter über die Straßen, transportierten Material an die Elbe, um tiefliegende Flächen und vor allem die Lauenburger Altstadt gegen die starke Flut besser sichern zu können. Die Schäden an Häusern und Infrastruktur durch die Überschwemmungen waren jedoch immens. Brummifahrer, ortsansässige Unternehmen wie auch Vertreter der Lauenburger Wirtschaft und die Wirtschaftliche Vereinigung Lauenburg (WVL) wurden seitdem nicht müde, Straßenzustand und Schlaglochpisten in dem Gebiet zu kritisieren.

Flutschäden: Altstadtbewohner benötigen noch mehr Geduld

Noch größer der Ärger von Bewohnern der malerischen Altstadt. Viele Hauseigentümer warten bis heute auf die versprochene bessere Sicherung des Quartiers gegen extremes Hochwasser, doch die Planungsarbeiten sind bis heute nicht abgeschlossen. Lange Zeit ein Problem: Der Mangel an Experten für die Planung.

„Die Sicherung der Lauenburger Altstadt wird tatsächlich am längsten dauern, das ist für die Betroffenen und Bewohner absolut unbefriedigend“, sagt Brackmann. Doch das notwendige Maßnahmenbündel ist alles andere als trivial. Die Arbeiten an anderen Abschnitten gingen dagegen besser voran: „Als nächstes wird der Planbereich C in Angriff genommen, der Abschnitt zwischen der Lauenburger Marina und der Schleuse.“

Jetzt kommt Bauabschnitt C an die Reihe

Etwas anders stellt sich die Lage für die beschädigten Straßen im Industriegebiet dar. Von den vom Land 2016 bereitgestellten 6,7 Millionen Euro ist bereits einiges in Reparaturen und Sanierungen geflossen, besonders in der Söllerstraße.

In Lauenburgs Industriegebiet sind mehrere Industrie- und Dienstleistungsunternehmen ansässig, die auf leistungsfähige, schwerlastgeeignete Straßenanbindungen angewiesen sind. Dazu zählen etwa Mewa Textil-Service am Standort Lauenburg oder die Worlée-Chemie GmbH. Sie stellt in Lauenburg und Lübeck Bindemittel und Additive für die Lackindustrie wie auch für Holzbeschichtungen her, dazu für Druckfarben oder auch Klebstoffe. Außerdem produziert das Unternehmen Rohstoffe für die Kosmetikindustrie.

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Nagelprobe: Wie bleibt das Industriegebiet erreichbar?

Bislang konnten die Straßenreparaturen so ausgeführt werden, dass die Firmen im Industriegebiet zumindest aus einer Richtung über die Ringstraße angefahren werden konnten. Etwa zum Jahreswechsel 2024/25 folgt voraussichtlich die Nagelprobe. Dann soll die Sanierung des Kreuzungsbereichs an der Zufahrt zum Industriegebiet in Angriff genommen werden.  

„Spielt das Wetter mit, sollen die Arbeiten im Bereich Mewa und chinesisches Restaurant Anfang 2025 beginnen,“ bestätigt Lauenburgs Bürgermeister. Die besondere Aufgabe: Der Kreuzungsbereich müsse über die gesamten Arbeiten immer einspurig befahrbar bleiben. Thorben Brackmann: „Wir können die Unternehmen ja nicht über längere Zeit von der Straßenanbindung abschneiden.“

Bislang reichen 6,7 Millionen Euro aus der Aufbauhilfe

Trotz der deutlichen Verzögerungen und der zeitweilig heiß gelaufenen Baukonjunktur macht es den Anschein, dass das Fördergeld des Landes für die notwendigen Maßnahmen reicht. Brackmann: „Bislang mussten wird keine zusätzlichen Mittel nachfordern.“