Lauenburg. Mit 400 Mitarbeitern gehört Mewa Lauenburg zu den größten Arbeitgebern und ist für Lauenburg „systemrelevant“.

Im Eingangsbereich des Verwaltungsgebäudes steht ein Spender mit Desinfektionsmittel, überall weisen Schilder darauf hin, Abstand zu halten – beim Lauenburger Unternehmen Mewa sind die ohnehin strengen Hygienevorschriften zu Zeiten von Corona noch einmal deutlich verschärft worden. Schließlich muss gerade jetzt hier alles wie am Schnürchen laufen. Die Kunden legen auf die gründliche Reinigung ihrer Arbeitskleidung jetzt besonderen Wert. Das Robert-Koch-Institut gibt hier die Qualitätsstandards vor.

Um den Reinigungsbetrieb jederzeit sicherstellen zu können, kam bei Mewa ein Krisenplan zum Einsatz: 70 Prozent der Belegschaft aus der Verwaltung arbeitet derzeit von zu Hause aus und ist jederzeit einsetzbar, sollte es im Stammteam zu einer Ansteckung gekommen sein.

Krisenmanagement bewährt sich

„Unsere Fahrer haben natürlich den meisten Kundenkontakt. Sie sind mit Mundschutz und Desinfektionsmittel ausgestattet. Sie haben keinen Zutritt zur Kantine mehr, dafür jetzt aber einen eigenen Kaffeeautomaten“, sagt Jörg Naegeli, der kaufmännische Geschäftsführer des Unternehmens.

Sollte ein Auftraggeber den Verdacht haben, dass es in seinem Betrieb zu einer Ansteckung mit dem Coronavirus gekommen sei, wird die gesamte Kleidung des betreffenden Unternehmens in einem separaten, verschlossenen Behältnis transportiert.

Mewa Lauenburg ist für die Stadt „systemrelevant“.

Weil die Fahrer von Mewa bei ihren Touren oft Landesgrenzen überfahren, werden sie von der Polizei jetzt häufig kontrolliert. Für die Lauenburger Fahrer ist das kein Problem, sie können ein entsprechendes Papier vorlegen. „Die Stadt hat uns bescheinigt, dass wir für Lauenburg ein systemrelevantes Unternehmen sind“, berichtet Detlef Glimm, der technische Mewa-Geschäftsführer.

Für die gesamte Mewa- Gruppe steht diese Bewertung noch aus. Sollte es aufgrund der sich weiter zuspitzenden Coronakrise zu einer Ausgangssperre kommen, könnte dies ein Problem werden. „Das muss unbedingt gelöst werden, sagt Naegeli. Schließlich gingen rund 1,2 Millionen Menschen in Deutschland täglich in Kleidung von Mewa zur Arbeit. „Viele von ihnen in Schutzkleidung, die sie vor den Gefährdungen ihrer Tätigkeit schützt. Ein großer Teil unserer Kunden gehört Branchen an, die gerade in der jetzigen Zeit unverzichtbar sind“, so sein Argument. Unter anderem beträfe das Gesundheitswesen, Pflegeberufe und Mitarbeiter der Labore. Sollten die Unternehmen der Mewa- Gruppe nicht grundsätzlich als systemrelevant eingestuft werden, könnte bei weiteren Einschränkungen die Versorgung mit hygienisch einwandfreier Berufskleidung für viele Unternehmen gefährdet sein.

Viele Kunden haben Kurzarbeit angemeldet

Noch sieht sich das Unternehmen Mewa Lauenburg gut gerüstet, auch wirtschaftlich die Coronakrise zu überstehen. Viele Kunden hätten jetzt sogar einen höheren Bedarf als zu normalen Zeiten. „Wir haben derzeit genügend Kapazitäten, diesen Anforderungen zu genügen“, versichert Naegeli.

Als kaufmännischer Geschäftsführer sieht er trotzdem mit Sorge auf die weitere Entwicklung in dieser Krise. „Viele unserer Kunden haben mittlerweile Kurzarbeit angemeldet. Das bekommen wir als Dienstleister dann natürlich auch zu spüren“, sagt er. Nicht nur mit Blick auf die Gesundheit der Mitarbeiter hofft er deshalb: „Hoffentlich tritt bald wieder Normalität in unser Leben ein.“