Mehr als 500 Bürger haben am Mittwoch für den Erhalt des Bundeswehrstandortes Lütjenburg demonstriert. Bürgermeister: Fehlentscheidung.

Lütjenburg. Mit Fackeln und minutenlangem Sirenengeheul haben am Mittwochabend mehr als 500 Menschen für den Erhalt des Bundeswehrstandortes in Lütjenburg (Kreis Plön) demonstriert. „Lütjenburg muss Garnisonsstadt bleiben“, sagte Bürgermeister Lothar Ocker (CDU). Die Schließung des größten Heeresstandortes in Schleswig-Holstein mit 860 Dienstposten wäre eine Katastrophe für Stadt und Region. Ocker warf Bundesverteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU) erneut eine Fehlentscheidung vor, die offengelegt und korrigiert werden müsse.

+++25.000 Posten im Norden werden gestrichen+++

Auch Ministerpräsident Peter Harry Carstensen (CDU) und die Landesregierung würden Lütjenburg im Stich lassen, kritisierte Ocker. Er forderte Carstensen auf, sich in Berlin für eine Änderung der Standortentscheidung einzusetzen. Bundesländer wie Bayern, Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern hätten sich besser durchgesetzt und politisch massiver Einfluss genommen.

Lütjenburg mit rund 5000 Einwohnern leidet unter hoher Arbeitslosigkeit. Die Bundeswehr gilt in der Kleinstadt als zentrales Element für Wirtschaft, Sport und Kultur. Die Landesregierung hatte am Dienstag – knapp eine Woche nach der Ankündigung des Bundes, in Schleswig-Holstein rund 10.700 Bundeswehr-Dienstposten abzubauen - einen Aktionsplan Konversion zur zivilen Nutzung von Bundeswehrliegenschaften vorgelegt. Carstensen will demnach kommende Woche mit Bürgermeistern zusammenkommen. (dpa/abendblatt.de)