Geesthacht. Weil zahlreiche Projekte anstehen, müssen Verwaltung und Politik Prioritäten setzen. Das sind die Pläne für 2023.

In Geesthacht entstehen 2023 zahlreiche neue Wohnungen. Damit einhergehend muss die übrige Infrastruktur – Schule, Kitas, Straßen – mitwachsen. Alle Projekte in städtischer Hand können erfahrungsgemäß nicht umgesetzt werden. Hierfür werden Verwaltung und Politik noch eine Priorisierung der Projekte vornehmen.

1. Am Moor: Die Kanalisation in den Straßen zwischen Am Moor und dem gleichnamigen Kleingartenverein ist brüchig, die Straßen sind verschlissen. Im Sommer steht der Beginn der Sanierungsarbeiten im Düneberger Wohnviertel an. Insgesamt ist dafür ein Zeitraum von fünf Jahren veranschlagt.

2. Otto-Hahn-Gymnasium: Die kleine der zwei Turnhallen am Neuen Krug wird energetisch saniert. Kostenpunkt: 100.000 Euro.


3. Zillmann-Park: 25 Prozent Sozialwohnungen in Neubauprojekten sind in Geesthacht vorgeschrieben. Im ersten Abschnitt des Zillmann-Parks an der Geesthachter Straße sind es sogar 75 Prozent (58 von 77 Mietwohnungen). Auf diesen Deal verständigten sich der Investor und die Kommunalpolitiker, nachdem sich das ursprüngliche Vorhaben einer betreuten Wohngruppe laut Investor nicht finanzieren ließ.

4. Silberbergschule: Auf dem Schulhof der Silberbergschule stehen bereits Container für die Ganztagsbetreuung. Auf dem Verkehrsübungsplatz neben der Schule werden weitere für den gestiegenen Raumbedarf der Schule aufgestellt. Die Anzahl steht noch nicht fest. Perspektivisch ist ein An- oder Neubau nötig.

5. Kita St. Johannes: Bei der Fertigstellung des Anbaus an die Kita St. Johannes im Eichweg hat es Verzögerungen gegeben. Aus Sommer 2022 wurde wie bei der Kita Worther Weg (siehe Punkt 10) nun Januar 2023 als Start für zwei neue Kitagruppen mit zusammen 40 Plätzen.

6. Finkenweg-Nord: Die seit 2022 laufenden Erschließungsarbeiten im letzten großen Neubaugebiet am Stadtrand sollen im Frühjahr abgeschlossen sein. Auf 11,9 Hektar entstehen rund 300 Wohneinheiten in Einzel-, Doppel-, Reihen- und Mehrfamilienhäusern sowie eine neue Kita mit 150 Plätzen. Für den Vertrieb sind die GVE Geesthacht, eine hundertprozentige Tochtergesellschaft der Stadt, sowie die Gerner Projekt KG zuständig. Steven Gerner, einer der Geschäftsführer, geht davon aus, dass einige private Bauherren am Jahresende einziehen können.

7. Hachede-Schule: Seit 2020 erfolgt eine energetische Sanierung von Flachdach und Fassade inklusive Fenster und Türen an der Hachede-Schule durch den Kreis. Auch die Außenanlagen in diesem Bereich werden erneuert. Die Fertigstellung ist im zweiten Quartal vorgesehen.

8. Bertha-von-Suttner-Schule: An der BVS wird der neue Ganztagstrakt fertiggestellt, zudem laufen Arbeiten an der Regenentwässerung und auf dem Schulhof.

9. Verwaltungszentrum Süd: Mehrfach ist der Beginn der Umbauarbeiten in der ehemaligen Außenstelle des Berufsbildungszentrums (zuletzt Impfzentrum) am Dialogweg verschoben worden. Nun ist Ende März/Anfang April anvisiert. Ein Grund: Die Kostensteigerung auf fünf Millionen Euro ließ sich der Landrat erst vom Kreistag genehmigen. Fünf Millionen Euro investiert das Herzogtum Lauenburg in das neue Verwaltungszentrum Süd mit 57 Arbeitsplätzen. Dafür wird das Gebäude weitestgehend entkernt. Unter anderem zieht das Gesundheitsamt (derzeit Otto-Brügmann-Straße) um.

10. Kita Worther Weg: Noch voraussichtlich in diesem Monat ist der Neubau am Worther Weg mit insgesamt 120 Plätzen bezugsfertig – und damit nur einen Monat nach dem anvisierten Termin. Gut für Eltern: Es entstehen 30 zusätzliche Elementarplätze (ab drei Jahre) und 15 neue Krippenplätze (bis drei Jahre). Derzeit hängt der Einzugstermin an der Lieferbarkeit der Kücheneinrichtung.

Der kleine Teich in der Oberstadt von Geesthacht (an Hansastraße und Hohenfelder Stieg) führt über die Jahre immer weniger Wasser. 
Der kleine Teich in der Oberstadt von Geesthacht (an Hansastraße und Hohenfelder Stieg) führt über die Jahre immer weniger Wasser.  © Dirk Schulz

11. Oberstadt-Teich: Der Teich in der Oberstadt zwischen Hohenfelder Stieg und Hansastraße soll wieder einer werden, der seinen Namen auch verdient. Zuletzt ist das kleine Biotop immer häufiger und länger trockengefallen. Für die Entsorgung des angesammelten Schlammes in dem 2500 Quadratmeter großen Gewässer und die Schaffung einer Sitzstufenanlage in einem Teilbereich stehen 200.000 Euro im Haushalt zur Verfügung. Es ist jedoch unklar, wie und ob der Teich überhaupt dauerhaft mit Wasser versorgt wird.

12. Kita an der Petri-Kirche: Sobald die Kita Worther Weg bezogen ist, entstehen in der bisherigen Übergangslösung an der ehemaligen St. Petri-Kirche (wurde 2020 entweiht) auf einen Schlag rund 90 weitere Elementar- und 20 Krippenplätze. Der Betrieb in der „Kita bei der Petri-Kirche“, so der neue Namen, soll nach und nach aufgenommen werden, da der Kirchenkreis Hamburg-Ost noch Erzieher sucht. An Kindern mangelt es nicht. „Die Warteliste in Geesthacht ist ja lang genug“, weiß Martin Kleinert, der Regionalleiter Ost des Kirchenkreises. Am 1. November standen 603 Kinder auf der Warteliste.

13. Am Spakenberg: Die seit 2018 laufende Sanierung der Kanalisation der Straße Am Spakenberg soll in diesem Jahr abgeschlossen werden. Die Ausschreibung war 2021 wegen zu schlechter Angebote aufgehoben worden. Der alte Mischwasserkanal wird in einen Ab- und einen Regenwasserkanal getrennt. Die Leitung soll mehr Wasser aufnehmen können, um gegen die häufiger erwarteten Starkregen-Ereignisse gewappnet zu sein.

14. Waldschule: Die alte Hausmeisterwohnung wird aufgrund des gestiegenen Bedarfs in der Grundschulbetreuung zu einer barrierefreien Mensa mit Toiletten umgebaut. Die Planungs- und Baukosten sind mit 550.000 Euro veranschlagt.

Ein Modell der „Coriolis“, dem neue Forschungsschiff des Helmholtz-Zentrums Hereon aus Geesthacht.
Ein Modell der „Coriolis“, dem neue Forschungsschiff des Helmholtz-Zentrums Hereon aus Geesthacht. © Dirk Palapies

15. Forschungsschiff: Der Bau des neuen Forschungsschiffs des Helmholz-Zentrums in der Lauenburger Hitzler-Werft aus Mitteln des Bundes schreitet voran. Im Januar beginnt das Brennen des Stahls für die „Coriolis“, die Kiellegung ist im März geplant. Und sollte alles perfekt im Zeitplan laufen – Stichwort Lieferschwierigkeiten – könnte der Stapellauf Ende des Jahres erfolgen.

16. Neue Rettungswache:
Für rund vier Millionen Euro bauen die Johanniter neben dem Geesthachter Krankenhaus eine Rettungswache, die modernen Ansprüchen genügt und ab Juni genutzt werden soll. Die alte Wache neben der Klinik war zu klein geworden. Das neue Gebäude mit einem Grundriss von 33 x 21 Metern bietet künftig Platz für sieben Fahrzeuge. 15 Helfer werden dort nach Fertigstellung und Übergabe an die Betreibergesellschaft HLR des Kreises Herzogtum Lauenburg ständig im Einsatz sein. Das Richtfest steigt am 12. Januar.

17. Obdachlosenunterkunft: Für 600.000 Euro soll am Bandrieter Weg eine neue, größere Unterkunft für Obdachlose entstehen. Das alte Holzhaus mit zwei Wohnungen für je drei Personen an der gleichen Stelle war im Januar 2022 abgebrannt. Weil der Bedarf gestiegen ist, sind nun zehn Einzelzimmer mit Gemeinschaftsküche und -bad geplant.

18. Trift/Berliner Straße: Wer aus der Trift in Geesthacht kommt – das sind in der Regel die Kunden des ansässigen Lidl-Marktes – darf nur nach rechts in die Berliner Straße abbiegen. Sich von der abschüssigen Straße kommend über die vierspurige Straße nach links in den Verkehr einzufädeln, ist nicht erlaubt, kommt aber dennoch regelmäßig vor. Im November 2021 führte das zu einem tödlichen Verkehrsunfall. Die Situation soll durch eine „Vollsignalisierung“ entschärft und das Linksabbiegen erlaubt werden. Bislang gibt es an der Stelle nur eine Fußgängerampel über die Berliner Straße. In die neue Ampelschaltung soll auch der Parkplatz von der Zentralen Sportanlange eingebunden werden. Eingeplant sind Mittel in Höhe von 175.000 Euro.

19. Radstation: Die seit Jahren ungenutzte Tiefgarage unter der Sporthalle Berliner Straße soll – auch mit Fördermitteln der Aktivregion – zu einer Radstation umgewandelt werden, um den Umstieg auf den ÖPNV zu fördern. Im Haushalt stehen 280.000 Euro zur Verfügung.

Das alte Hotel zur Post samt altem kaiserlichen Postamt in Geesthacht soll wieder zum Hotelbetrieb werden.
Das alte Hotel zur Post samt altem kaiserlichen Postamt in Geesthacht soll wieder zum Hotelbetrieb werden. © Dirk Schulz

20. Hotel zur Post: Im ehemaligen Hotel zur Post läuft die Renovierung auf Hochtouren. Investor Marcus Leiseder will elf Zimmer mit Bad und den Restaurantbetrieb in der Hausnummer 7 in diesem Jahr fertigstellen. Ob er bereits Gäste empfangen darf, hängt an ausstehenden Genehmigungen. Die denkmalgeschützte Lindenreihe darf offiziell beschnitten werden. Was An-, Neu- oder Umbauten im Hotel zur Post beziehungsweise im ehemaligen Kaiserlichen Postamt (Hausnummer 5) möglich ist, darüber laufen Gespräche mit den Behörden.

21. Vorwerker: Die Vorwerker-Diakonie baut in der Hafencity als Ersatz für das Katzbergheim ein neues Seniorenzentrum. In dem alten Reetdachhaus (früher städtischer Bauhof) bauen die Vorwerker eine neue Kita, die auch einen neuen Anbau erhalten soll. Zudem wird im Auftrag der Stadt auf dem seit Dezember freigegebenen Abschnitt der Hafenpromenade das neue Seglerheim errichtet. Der Baustart ist in diesem Jahr geplant.

22. Alte Tischlerei Grabau: Auf dem Grundstück der ehemaligen Tischlerei Grabau baut die Firma Johann Bunte aus Papenburg 203 Wohnungen in acht Wohnblöcken – darunter 53 Eigentumswohnungen – sowie einem Gebäuderiegel als Schallschutz entlang der Steinstraße. Die Blocks an der Hafenkante sind mit sechs beziehungsweise sieben Geschossen mit die höchsten in der Hafencity.

23. Züblin: Die Ed. Züblin AG baut in der Geesthachter Hafencity einen weiteren Abschnitt – im Westhafen V, so der ursprüngliche Name der Planer. In der Vermarktung heißt das Areal „Elbterrassen IV“. Wie dem auch sei: Es ist das Areal gegenüber Mercedes Brinkmann an der Steinstraße. Die insgesamt 155 Wohneinheiten zur Vermietung hatte das Investmentunternehmen Industria Wohnen im Sommer 2022 für rund 53 Millionen Euro erworben.

24. Spandauer Straße: Zahlreiche Straßen in Geesthacht sind sanierungsbedürftig. 2023 soll zunächst eine Asphaltdecke im Düneberger Industriegebiet erneuert werden, nämlich an der Spandauer Straße. Für die Sanierung des Abschnittes zwischen der Düneberger und der Frohnauer Straße stehen 500.000 Euro zur Verfügung. Die Grünen hatten bei den Haushaltsberatungen vergeblich für eine Verschiebung ins Jahr 2024 plädiert.