Geesthacht. Wer ein Haus in Geesthacht bauen möchte, sollte sich noch schnell auf die Liste setzen lassen. 300 Wohnungen sollen entstehen.

Die großen Erdhaufen hinter dem Discounter Norma beim Kreisel an der B 404 in Geesthacht machen es unübersehbar: Auf der Brachfläche südlich der Wilhelm-Holert-Straße wird nun gebaggert: Die Vorarbeiten für die Erschließung des Neubaugebietes Finkenweg Nord laufen auf vollen Touren.

Auf der Fläche hinter Norma fahren drei Radlader, die Boden verteilen, unermüdlich hin und her, eine Walze für die Verdichtung steht ­bereit. Ein Feld weiter ist ein großer Schaufelbagger bei der Arbeit. „Begonnen wird mit der Herstellung der Baueinrichtungsflächen und den Baustraßen“, berichtet Steven Gerner. Das Geesthachter Unternehmen Gerner Projekt KG legt die Grundlagen für die weiteren Arbeiten.

Geesthacht: Zwei Baueinrichtungsflächen sind für das Baugebiet notwendig

Wegen der Weitläufigkeit des Gebietes werden zwei Baureinrichtungsflächen notwendig, damit die Anfahrstrecke für Materialnachschub nicht so lang wird. Die Flächen bilden zunächst das Herzstück, hier werden Maschinen abgestellt und Baustoffe gelagert, zum Beispiel Schotter, mit dem die ausgehobenen Baustraßen verfüllt werden. Hier wird der Mutterboden so tief abgehoben, bis man auf eine tragfähige Schicht stößt.

Das schlechte Wetter hatte den Arbeiten zunächst übel mitgespielt. Wegen des Dauerregens war der Boden völlig durchnässt, vor allem schwere Geräte hatten damit Probleme. „Aber jetzt sieht es wieder ganz gut aus“, ist Steven Gerner optimistisch, dass die Arbeiten zügig voranschreiten. Im späten Frühjahr wird vermutlich mit der eigentlichen Erschließung begonnen.

Finkenweg Nord: Letztes Baugebiet für Häuslebauer in Geesthacht

Die erste Schneise ist gezogen: Der Graben wird mit Schotter verfüllt und später zu einer Baustraße.
Die erste Schneise ist gezogen: Der Graben wird mit Schotter verfüllt und später zu einer Baustraße. © Dirk Palapies | Dirk Palapies

Der Bau einer Entwässerungs­leitung zum Regenrückhaltebecken wird im Verlauf der Arbeiten eine Sperrung der Wilhelm-Holert-Straße nötig machen.

Die betroffenen Anwohner sollen im Vorwege gesondert informiert werden, sobald der Zeitpunkt feststeht. Der Verkehr soll dann über Zöllnersweg und Querweg geleitet werden. Der Hochbau könnte gegen Ende des Jahres beginnen.

Der Finkenweg Nord gilt als letztes Geesthachter Neubaugebiet, indem noch Hausbau für Bauherren möglich ist. Neben dem Unternehmen der Gebrüder Gerner mit 42 Baugrundstücken in Einzel- und Doppelhäusern ist auf der Fläche auch die GVE Geesthacht tätig, eine hundertprozentige Tochter der Stadt.

Geesthachts letztes Baugebiet: Offizieller Spatenstich im Frühjahr

Auf insgesamt 11,9 Hektar entstehen rund 300 Wohnungen mit Einzel-, Doppel-, Reihen- und Mehrfamilienhäusern sowie 75 geförderte Sozialwohnungen und eine Kita mit 75 Plätzen. Ein Gasanschluss oder Fernwärme für die effizient gebauten Gebäude ist nicht vorgesehen, geheizt wird mit Luft-Wärme-Tauschern und Wärmepumpen, zudem auf privater Basis Fotovoltaik. Die Stadtwerke haben versprochen, die Hausbauer bei Bedarf zu unterstützen.

Ein offizieller erster Spatenstich unter Beteiligung der Stadt soll im Frühjahr nachgeholt werden. Der Vertrieb der Grundstücke erfolgt voraussichtlich im Sommer. Eine Aufnahme in die Interessentenliste ist sowohl bei der Gerner Projekt KG als auch bei der GVE noch möglich.