Unterdessen prüfen Experten der schleswig-holsteinischen Atomaufsicht weiter die Umstände der jüngsten Panne im AKW.

Geesthacht. Das derzeit nur mit halber Leistung laufende Atomkraftwerk Krümmel in Geesthacht soll zu Beginn der kommenden Woche wieder seine volle Kapazität von 1346 Megawatt erreichen. „Ob es sich dabei um Montag oder Dienstag handelt, ist offen“, sagte eine Sprecherin des Betreibers Vattenfall Europe am Freitag in Hamburg. Informationen auf der Vattenfall-Transparenzseite zufolge soll die volle Kapazität bereits am Montag wieder verfügbar sein.

Unterdessen prüfen Experten der schleswig-holsteinischen Atomaufsicht weiter die Umstände der jüngsten Panne im AKW. Die Atombehörde wolle sich in den kommenden Tagen ein „umfassenderes Bild“ der jüngsten Störung des erst vor zwei Wochen wieder in Betrieb genommenen Kraftwerks machen, sagte ein Sprecher des für Atomaufsicht zuständigen Kieler Sozialministeriums. Für das Hochfahren auf volle Leistung braucht Vattenfall keine Freigabe der Atomaufsicht.

Das erneute Herunterfahren der Anlage am Mittwochnachmittag war durch den Bedienfehler eines Mitarbeiters ausgelöst worden. Nach Angaben einer Vattenfall-Sprecherin sei ein „Notventil“ an einem Transformator fälschlicherweise geschlossen gewesen. Durch den dadurch bedingten Ausfall des Transformators sei eine Turbinenschnellabschaltung ausgelöst worden.

Die Panne am Mittwochnachmittag war bereits der zweite Vorfall seit Wiederanfahren des Meilers am 19. Juni nach fast zweijährigem Stillstand. Davor war der Reaktor nach einem Transformatorbrand und einem dadurch verursachten Störfall ab dem 28. Juni 2007 sowie mehrerer Pannen knapp zwei Jahre lang vom Netz. Seit dem 21. Juni speist das Kraftwerk Strom ein. Wenige Tage nach dem Wiederanfahren hatte es bereits einen Defekt an einem Elektronikteil für eine Reaktorschutzmaßnahme gegeben.