Der damalige baden-württembergische Ministerpräsident hat jede Beteiligung an der Vergabe des BW-Bank-Kredits an Wulff zurückgewiesen.
Berlin/Stuttgart. Nun meldet sich der frühere MInisterpräsident Baden-Württembergs Günter Oettinger in der Hauskredit-Affäre des Bundespräsidenten zu Wort: Der heutige EU-Energiekommissar hat eine Beteiligung beim Zustandekommen eines zinsgünstigen Kredits der landeseigenen BW-Bank für Christian Wulff in der "Bild-Zeitung" bestritten. „Ich bin da völlig außen vor! Ich habe davon aus der Zeitung erfahren“, sagte er. Mit dem Kredit hatte Wulff in seiner Zeit als niedersächsischer Ministerpräsident das Privat-Darlehen der Unternehmer-Gattin Edith Geerkens in Höhe von 500.000 Euro abgelöst.
+++Die SPD hält am Bundespräsidenten fest+++
Auch Baden-Württembergs Ex-Finanzminister Willi Stächele (CDU), damals Vorsitzender des Aufsichtsrats der BW-Bank, hatte nach eigenen Angaben keine Kenntnis von dem Kredit. Er sei zu keiner Zeit mit dem Wulff-Kredit befasst gewesen, sagte er dem Blatt. Wegen der geringen Höhe habe es keine Gremien-Zuständigkeit gegeben. Der Aufsichtsratschef der BW-Bank, Stuttgarts Oberbürgermeister Wolfgang Schuster, kündigte unterdessen in der „Welt“ an, dass sich das Kontrollgremium auf seiner nächsten Sitzung wegen der „medialen Wellen“ des Themas mit dem Kredit befassen werde.
Nach Recherchen des Magazins „Spiegel“ hatte die Bank Wulff einen Kredit gewährt, bei dem die Zinsen zunächst lediglich bei 0,9 bis 2,1 Prozent lagen – und damit um die Hälfte niedriger als bei der Immobilienfinanzierung anderer Kunden. Die BW-Bank lehnte auf Anfrage eine Stellungnahme ab. Mit diesem zinsgünstigen Kredit hatte Wulff das umstrittene Privat-Darlehen der Unternehmer-Gattin Edith Geerkens in Höhe von 500.000 Euro abgelöst.
Mit Material von dpa/rtr