Von den Affären um Doktortitel und Plagiat ist keine Rede mehr. Die Familie zieht an einen geheimen Ort, die Kinder gehen ab September zur Schule.
Berlin/Hamburg. Im September beginnt in den USA nach den großen Ferien die Schule. Und zwei Promi-Kinder aus Deutschland werden neue Klassenzimmer bekommen: Denn der ehemalige Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) zieht in den nächsten Wochen mit seiner Familie in die USA. Das sagte seine Frau Stephanie zu Guttenberg der „Bild“-Zeitung. „Wir verlegen unsere Basis für einen begrenzten Zeitraum. Wir wandern nicht aus. Wir bleiben Deutsche, mit ganzem Herzen. Und wir kommen zurück. Das ist schon mal klar“, sagte sie. Zu den Vorwürfen gegen ihren Mann sagte sie nichts. Die Affäre um den erschlichenen Doktortitel und das erwiesene Plagiat scheinen für die Guttenbergs Geschichte.
Über die berufliche Zukunft ihres Mannes in den USA wollte sie sich nicht äußern. „Da müssen Sie ihn schon selber fragen. Ich bin nicht seine Pressesprecherin.“ Nach einem früheren Bericht der ARD will der 39-Jährige ein Buch schreiben und Vorträge halten.
Nach Stephanie zu Guttenbergs Angaben will die Familie an der Ostküste der USA leben. Einen Umzug nach Connecticut nördlich von New York wollte sie hingegen nicht bestätigen. Die beiden Töchter sollen schon Anfang September in den USA eingeschult werden. Die Familie werde zunächst inmitten von Kartons leben – „und eine Isomatte habe ich auch. Es soll ja ein bisschen Abenteuer dabei sein“.
Der einst beliebteste Politiker Deutschlands hatte am 1. März die Konsequenzen aus den Plagiaten in seiner Doktorarbeit gezogen. Neben seinem Ministeramt legte Guttenberg auch sein Bundestagsmandat und wenig später den Vorsitz seines CSU-Heimatbezirks Oberfranken nieder.
Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) rechnet fest mit einer Rückkehr Guttenbergs in die Politik. Friedrich, der Nachfolger Guttenbergs als CSU-Bezirksvorsitzender in Oberfranken ist, sagte der „Passauer Neuen Presse“, er „hoffe und glaube“, dass Guttenberg „wieder zurück will ins politische Geschehen“. (dpa/dapd/abendblatt.de)