Aufstieg und Fall des früheren Ministers Karl-Theodor zu Guttenberg wird 2012 verfilmt. Jan Josef Liefers soll die Hauptrolle spielen.

Berlin. Erfolgsproduzent Nico Hofmann ("Hindenburg") wird im kommenden Jahr Aufstieg und Fall des früheren Verteidigungsministers Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) verfilmen. Hofmann, erst vergangenen Sonntag mit dem "Deutschen Fernsehpreis" ausgezeichnet, sagte der "Bild am Sonntag": "Wir drehen im nächsten Jahr. Der Film heißt ,Der große Bruder'."

Für die Hauptrolle wünscht sich Hofmann, dem die reale Person Guttenberg "sehr sympathisch" ist, den "Tatort"-Kommissar Jan Josef Liefers, mit dem er zu Zeit den Bestseller "Der Turm" von Uwe Tellkamp verfilmt. Hofmann: "Ich möchte gerne Jan Josef Liefers überzeugen. Ich brauche einen herausragenden Schauspieler und Komödianten, der auch diesen tänzelnden Guttenberg-Schritt beherrscht."

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Nico Hofmann hat Karl-Theodor zu Guttenberg noch nicht persönlich über das Projekt informiert, ist aber überzeugt, dass der Politiker "den Film mögen wird". Hofmann schwebt ein Film im Stile der Komödie "Schtonk" vor: "Wir drehen ein bisschen im Helmut-Dietl-Stil. Ein solcher Film geht ja nur im Bereich der humorvollen, satirischen Überhöhung - liebenswert, mit einem völlig eignen Figurenensemble."

Unterdessen halten führende Meinungsforscher und Politikwissenschaftler ein Comeback des ehemaligen Bundesverteidigungsministers Karl-Theodor zu Guttenberg in der Politik für möglich. Der Chef des Meinungsforschungsinstituts Emnid, Klaus-Peter Schöppner, sagte: "Die Chance auf ein Comeback gibt es, denn die Bevölkerung ist bereit, Fehler zu verzeihen." Dazu müssten aber zwei Dinge erfüllt sein: "Erstens muss er glaubwürdig Buße tun. Und zweitens muss er mit einem politisch-inhaltlichen Thema kommen." Ein solches sieht der Emnid-Chef in der Wirtschaftspolitik: "Denn dieser Bereich ist in der Union derzeit nicht besonders ausgeprägt." Schöppner: "Guttenberg steht für eine Verknüpfung von Wirtschafts- und Sozialpolitik. In diesem Bereich könnte er sich ein eigenes Profil erarbeiten und damit auch Erfolg bei den Wählern haben."