Plagiatsvorwürfe gegen Daniel Volk. Die Internet-Plattform VroniPlag fand viele Textstellen ohne Quellen. Volk: Ein wenig unsauber gearbeitet.
Würzburg/Berlin. Der Münchner FDP-Bundestagsabgeordnete Daniel Volk soll in seiner Doktorarbeit geschummelt haben. Der Internetseite Vroniplag zufolge sind auf fast 40 der 186-seitigen Arbeit abgeschriebene Textstellen ohne Quellenhinweis gefunden worden. Lesen Sie hier den Bericht von VroniPlag . Das berichtet das Nachrichtenmagazin „Spiegel“ in seiner aktuellen Ausgabe. „An der einen oder anderen Stelle hätte ich vielleicht ein wenig sauberer arbeiten können, aber die Vorwürfe können die Wissenschaftlichkeit meiner Arbeit nicht in Zweifel ziehen“, sagte er 41-Jährige dazu am Montag. Der Politiker hatte seine Dissertation mit dem Titel „Die Begrenzung kriegerischer Konflikte durch das moderne Völkerrecht“ im Jahr 2003 an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg eingereicht und dafür die Note 3 bekommen.
Die Uni hatte bereits im Juli dieses Jahres durch ein Schreiben von den Vorwürfen erfahren und Volks Doktorarbeit deshalb einer internen Kommission zur Prüfung vorgelegt. „Das Ergebnis steht noch aus. Je nachdem wie schwerwiegend die Vorwürfe nach Abschluss des Verfahrens sein werden, entscheidet die Kommission, ob der Doktortitel entzogen wird oder nicht“, sagte Unisprecher Georg Kaiser. Wann die Prüfung abgeschlossen ist, stand noch nicht fest.
Der Jurist Volk ist seit 1996 FDP-Mitglied. Er ist Bezirksvorsitzender der FDP in Oberbayern und Obmann für die FDP-Bundestagsfraktion im Finanzausschuss. Im März war der ehemalige Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) wegen Plagiatsvorwürfen von allen politischen Ämtern zurückgetreten, sein Doktortitel wurde ihm aberkannt. Auch die dem Europaparlament angehörende Politikerin Silvana Koch-Mehrin (FDP) musste sich wegen zahlreicher Textstellen in ihrer Dissertation rechtfertigen – sie verlor ebenfalls ihren Doktortitel. (dpa/abendblatt.de)