Die Kämpfe in Aleppo gehen weiter. Mit verstärkter Zusammenarbeit wollen die USA und Ankara den Sturz des syrischen Präsidenten beschleunigen.
Damaskus/Beirut. Um gegen die Regierungstruppen von Präsident Baschar al-Assad bestehen zu können, haben die Rebellen in Syrien die Einrichtung einer Flugverbotszone gefordert. "Wir könnten mehr Gebiete unter unsere Kontrolle bringen, aber die Kampfjets des Regimes hindern uns mit ihren Bombardierungen daran“, sagte der Rebellenkommandeur Abu Alaa aus der umkämpften Stadt Aleppo. "Eine Flugverbotszone ist wesentlich für die Fortführung unseres Kampfes“, erklärte er am Montag.
Mit einer Flugverbotszone könnten Länder wie die USA und die Türkei, die die Rebellen unterstützen, syrische Flugzeuge und Hubschrauber mit Gewalt an Flugbewegungen hindern. Das Thema wurde am Wochenende auch beim Besuch von US-Außenministerin Hillary Clinton in Istanbul gestreift. Die Politikerin wollte sich aber nicht konkret dazu äußern. Es lägen viele Optionen auf dem Tisch, und eine jede müsse auch in Hinblick auf ihre Folgen geprüft werden, sagte sie.
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Die Verhängung einer Flugverbotszone in Syrien durch den Weltsicherheitsrat gilt als unwahrscheinlich, weil die Vetomächte Russland und China das Assad-Regime unterstützen. Die westlichen Verbündeten könnten eine solche Zone theoretisch auch einseitig durchsetzen. Die politischen Folgen wären aber womöglich unabsehbar.
USA und die Türkei wollen den Sturz von Assad beschleunigen
Die Kämpfe um die strategisch wichtige Stadt Aleppo dauern seit drei Wochen an. Ein Artillerieangriff der Regimetruppen löste in der südlichen Provinz Daraa eine Flüchtlingswelle aus. Im Granathagel suchten die Bewohner Schutz in der Umgebung, teilten Aktivisten mit. Regierungstruppen griffen außerdem den Ort Al-Schamas in der Provinz Homs an.
+++ Es wird einsam um Präsident Baschar al-Assad +++
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Mit verstärkter Zusammenarbeit wollen Washington und Ankara den Sturz des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad beschleunigen. "Niemand kann sagen, wann das Regime (in Damaskus) fallen wird, aber der Tag wird kommen“, sagte US-Außenministerin Clinton am Sonnabend in Istanbul. Die Gewalt des syrischen Regimes scheine keine Grenzen zu kennen, sagte sie. Die USA wollen nun zusammen mit der Türkei und anderen Partnern ihre Anstrengungen für ein Ende des Blutvergießens und für den Sturz Assads verstärken. Die Geheimdienste beider Staaten und die Streitkräfte sollten dabei eine wichtige Rolle übernehmen. Zudem müssten Lager für chemische Waffen bei einem Sturz des Regimes geschützt werden.
Vermisster syrischer Journalist vermutlich getötet
Die Gewalt in Syrien geht unvermindert weiter. Ein vor drei Tagen entführter Kameramann eines regierungstreuen syrischen Fernsehsenders ist nach dessen Angaben vermutlich getötet worden. Der Kameramann sei mit drei weiteren Mitarbeitern des Senders am Freitag verschleppt worden, berichtete Al Ichbarija TV. Ein Video, das am Montag im Internet auftauchte, zeigte die drei überlebenden Mitglieder der Gruppe. Sie erklärten, sie würden von Rebellen festgehalten und gut behandelt. Ein Mann, der sich in dem Video als Sprecher der Rebellen bezeichnete, erklärte, der Kameramann sei bei einem Beschuss durch Regierungstruppen ums Leben gekommen. Im Juni hatten Bewaffnete die Zentrale von Al Ichbarija überfallen und sieben Mitarbeiter getötet. (dpa/dapd)