Derzeit sind in Deutschland knapp ein Dutzend Diplomaten aus Libyen gemeldet. Der neue Botschafter ist ein Arzt aus dem fränkischen Kreis Hof.
Hamburg. Neuer libyscher Botschafter wird nach Informationen der „Financial Times Deutschland“ ein in Deutschland lebenden Arzt. Der Nationale Übergangsrat ernannte den im fränkischen Kreis Hof wohnenden Ali Masednah Idris el-Kothany zum künftigen diplomatischen Vertreter für Deutschland, wie die Zeitung (Freitagausgabe) berichtet. El-Kothany habe in den vergangenen Monaten mehrfach medizinische Hilfslieferungen in die Rebellenhochburg Bengasi organisiert.
Drei Monate nach Anerkennung des Nationalen Übergangsrates durch Deutschland weht über der libyschen Botschaft in Berlin bereits die neue Flagge. Ein Sprecher des Auswärtigen Amts sagte der Nachrichtenagentur dapd, der vom Übergangsrat benannte diplomatische Vertreter sei in dieser Eigenschaft auch willkommen. „Die notwendigen weiteren Statusfragen werden jetzt gemeinsam mit dem Nationalen Übergangsrat geklärt.“
Derzeit sind in Deutschland knapp ein Dutzend Diplomaten aus Libyen gemeldet. Allerdings habe sich der alte Botschafter, Jamal Ali Omar El-Barag, „zu einer Auslandsreise abgemeldet“, hieß es aus Diplomatenkreisen. Mehrere Diplomaten waren nach Beginn der Auseinandersetzungen in dem nordafrikanischen Land ausgewiesen worden, weil sie Druck auf libysche Staatsangehörige in der Bundesrepublik ausgeübt haben sollen.
Die deutsche Botschaft in der Hauptstadt Tripolis ist gegenwärtig geschlossen. Jedoch hat Deutschland zwei Diplomaten in ein Verbindungsbüro nach Bengasi entsandt. Sie werden von einem kleinen Team aus Sicherheitsleuten, Übersetzer und Fahrer unterstützt. (dapd)