Wegen der Kundus-Affäre wurde Wolfgang Schneiderhan als Generalinspekteur entlassen. Volker Wieker wird sein Nachfolger.
Berlin. Der General Volker Wieker wird neuer Generalinspekteur der Bundeswehr. Er folgt dem im Zuge der Kundus-Affäre entlassenen Wolfgang Schneiderhan, wie Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) am Freitag mitteilte. Der 55-jährige Wieker ist seit Juli 2008 Kommandierender General des 1. Deutsch-Niederländischen Korps und gegenwärtig als Chef des Stabs im Hauptquartier der Internationalen Afghanistan-Truppe (ISAF) in Kabul im Einsatz.
Guttenberg verwies auf die langjährige Erfahrung Wiekers in der Truppe. Er sei überzeugt, dass der neue Generalinspekteur „die weitere Einsatzorientierung der Bundeswehr konsequent und entschieden voranbringen wird“. Erst vor drei Wochen hatte Guttenberg Schneiderhan ebenso wie Verteidigungsstaatssekretär Peter Wichert aus dem Amt entlassen. Guttenberg warf ihnen vor, dass sie ihm Unterlagen über den Luftangriff bei Kundus vom 4. September vorenthalten hätten, bei dem es auch zivile Opfer gegeben hatte.
Wieker wird nun der ranghöchste Soldat der Bundeswehr und militärischer Berater der Bundesregierung. Er ist für die Entwicklung und Realisierung der Gesamtkonzeption der militärischen Verteidigung verantwortlich. In diesem Zusammenhang hat er Weisungsrecht gegenüber den Inspekteuren von Heer, Luftwaffe, Marine, Sanitätsdienst der Bundeswehr und der Streitkräftebasis.