Altes Land. Schauspielerin entdeckt bei „Tatort“-Dreharbeiten den Zauber der Region – und erkundet sie sogar auf eigene Faust. Was sie dabei aber sorgt.
- Schon wieder Dreharbeiten im Alten Land: Die atemberaubend schöne Landschaft im Hamburger Süden wird als Filmkulisse immer beliebter
- Erst vor wenigen Wochen hatte Schauspielerin Felicitas Woll mehrere Tage im Alten verbracht und begeistert davon auf ihrem Instagram-Kanal erzählt
- Nun ist es „Tatort“-Kommissarin Maria Furtwängler – auch die 58-Jährige kann sich dem Zauber der Landschaft nicht entziehen
Schauriger Todesfall im Alten Land: Ein Erntehelfer wurde ermordet, sein Kopf ist verschwunden. Da muss „Tatort“-Kommissarin Charlotte Lindholm ran. Für die Dreharbeiten zu dem neuen NDR-Krimi hält sich Maria Furtwängler, eine der bekanntesten Schauspielerinnen Deutschlands, gerade im Hamburger Süden auf – und findet es wunderschön in der Region.
Maria Furtwängler erlebt Premiere: Für den „Tatort“ zum ersten Mal im Alten Land
„Ich bin das erste Mal im Alten Land“, sagt Furtwängler am Rande von Dreharbeiten auf dem Gelände der Raiffeisen-Tankstelle am Osterminnerweg in Jork. „Wir übernachten in einer kleinen Pension auf einem Obsthof. Es ist sehr schön dort mit all den Äpfeln an den Bäumen, die in der Sonne leuchten.“ Auch für den Dreh biete die Idylle des Alten Landes bei schönstem Sonnenschein einen eindrucksvollen Kontrast zur eher düsteren Handlung des neuen „Tatorts“. Es sei eine Familientragödie, die bitter endet, verrät Furtwängler.
Die 58-Jährige spielt seit 2002 die taffe „Tatort“-Kommissarin in dem TV-Erfolgsformat – also seit mehr als 20 Jahren. In dem Film, der aktuell im Alten Land gedreht wird, ist Ermittlerin Charlotte Lindholm nach ihrem Intermezzo in Göttingen wieder als Einzelgängerin unterwegs. Im wirklichen Leben scheint die 58-Jährige eine sehr freundliche und offene Person ohne Allüren zu sein.
„Tatort“-Kommissarin Charlotte Lindholm recherchiert bei Jorker Obstbauern
Und sportlich noch dazu: „Hier gibt es tolle Radwege. Am Sonntag haben meine Maskenbildnerin und ich einen Ausflug mit dem Fahrrad gemacht und sind von Jork zum Wildpark Schwarze Berge gefahren“, berichtet die Schauspielerin. Das sei anspruchsvoll gewesen, aber auch „wahnsinnig schön“. „Ich bin sehr gern auf dem Land“, sagt die studierte Medizinerin.
Maria Furtwängler ist eine begeisterte Hobbyimkerin und Insektenliebhaberin. „Ich habe hier schon gute Gespräche geführt mit den Obstbauern“, sagt sie. Sie habe tiefsten Respekt vor der Arbeit der Landwirte: „Am Ende haben wir alle das gleiche Ziel und wollen gesunde Lebensmittel und gesunde Böden“, so Furtwängler, die aktuell in der NDR-Dokumentation „Das Ende der Insekten? Maria Furtwängler auf Spurensuche“ zu sehen ist.
Darin widmet sich die „Tatort“-Ermittlerin der Frage, wieso Insekten so dramatisch verschwinden und was jeder einzelne dagegen tun kann. Auch in ihrem neuen „Tatort“ geht es unter anderem um den Einsatz von Pestiziden.
Neben der Raiffeisen-Tankstelle wird unter anderem auch am Lüheanleger, in Neuwiedenthal und auf dem Öko-Apfelhof von Jan zum Felde gedreht. Der neue Lindholm-Fall wird voraussichtlich im kommenden Jahr im Ersten und in der ARD Mediathek zu sehen sein. Regie führt der mehrfach mit dem Deutschen Filmpreis ausgezeichnete Regisseur Johannes Naber.
Toxische Beziehungen auf dem Bio-Apfelhof: Rumänischer Erntehelfer wird geköpft
Es wird ziemlich gruselig: Kommissarin Lindholm muss ins Alte Land, weil dort der rumänische Erntehelfer Victor enthauptet wurde. Der örtliche Polizist Olaf (Ole Fischer) geht von einem tödlichen Arbeitsunfall mit einer Landmaschine aus. Doch Charlotte Lindholm will das nicht recht glauben. Warum fehlt der Kopf?
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Da ein paralleler Großeinsatz des LKA alle verfügbaren Einsatzkräfte in Anspruch nimmt, muss Lindholm vieles allein regeln. Sie folgt ihrem Instinkt und mietet sich kurzentschlossen in das freie Pensionszimmer des Bio-Hofes ein, wo das Opfer zuletzt gearbeitet hat. Nach und nach taucht sie ein in das komplexe Psychogramm der Bauernfamilie und deckt toxische Beziehungen untereinander auf.
Echte Obstbauern aus der Region spielen im neuen „Tatort“ mit
War es doch kein tödlicher Unfall, sondern Mord? Was hatte die Bio-Bäuerin Marlies (Lina Wendel) mit dem Opfer zu tun? Spielt der im Dorf heiß diskutierte Einsatz von Pestiziden in der Landwirtschaft eine Rolle? Charlotte erfährt auch, dass Marlies‘ Sohn Sven und dessen Frau Frauke den Hof nicht übernehmen wollen. Doch ist das überhaupt wichtig?
Neben Furtwängler sind unter anderem Lina Wendel als Bio-Bäuerin Marlies sowie Şafak Şengül, Tim Porath, Henning Flüsloh, Ronja Herberich, Greg Stosch und Dominik Bliefert zu sehen. Und mindestens zwei Statisten aus der Region: Jürgen Haar aus Jork und Rainer Thumann aus Buxtehude, sind dabei und spielen, was der eine auch im wahren Leben ist: Obstbauern.
Jürgen Haar betreibt einen Kirschhof in Jork, hat Trecker und Maschinen für den Dreh zur Verfügung gestellt und genießt den Aufenthalt beim Film: „Es ist total interessant, bei einer so aufwendigen Produktion hinter die Kulissen zu schauen“, sagt er. Für beide ist es nicht der erste Einsatz als Statisten: Haar spielte in „Altes Land“ an der Seite von Iris Berben einen Pfarrer und durfte sogar einen Satz sagen. Rainer Thumann war bei der ZDF-Herzkino-Serie „Neuer Wind im Alten Land“ dabei.