Seit dem Ende vom “Rheingold“ sind etliche Jahre vergangen. Wotan, der weit von einer Lösung seiner dort eskalierten Vertragsprobleme mit den Riesen...

Seit dem Ende vom "Rheingold" sind etliche Jahre vergangen. Wotan, der weit von einer Lösung seiner dort eskalierten Vertragsprobleme mit den Riesen entfernt ist, ist mithilfe einer Menschenfrau Vater von Zwillingen geworden. Dummerweise wissen Siegmund und Sieglinde aber nichts voneinander, weil er mit seinem Vater durch die Lande ziehen durfte, während sie zwangsverheiratet wurde. Die erste Begegnung der beiden Wälsungen findet im Haus von Sieglindes Gatten Hunding statt, der Siegmund zum Kampf am nächsten Tag herausfordert. In Hundings Heim erkennen die beiden Getrennten einander und verlieben sich prompt ineinander. Das Wälsungenblut gerät in Wallung, es kommt, wie es in solchen emotional schwierigen Fällen kommen muss. Siegmund erobert aber nicht nur das Herz der Zwillingsschwester, er zieht auch das Schwert Nothung aus dem Stamm der Weltesche, das Wotan dort in weiser Voraussicht für Notfälle hinterlassen hatte.

Am nächsten Tag fordert Wotan seine Lieblingstochter, die Walküre Brünnhilde, auf, Siegmund im Kampf seinem Namen treu bleiben zu lassen. Doch Wotan hat diese Rechnung ohne seine Frau Fricka gemacht. Sie fordert Rache für den Ehebruch und für die Blutschande des Zwillingspaars. Sie will Siegmunds Niederlage. Wotan weicht zurück und ändert seine Order an die Tochter entsprechend. Zunächst gehorcht Brünnhilde ja auch: Sie verkündet Siegmund seinen Tod, versüßt ihm diese Aussicht aber mit dem Versprechen, dass er immerhin nach Walhall dürfe. Doch Siegmund zieht es vor, Sieglinde weiter zu lieben. Brünnhilde ist gerührt und hin und her gerissen Beim Zweikampf versucht sie, befehlswidrig Partei für Siegmund zu ergreifen. Wotan geht dazwischen. Siegmund fällt. Bevor ihr Vater seine schlechte Laune auch noch an Sieglinde auslässt, wird sie von Brünnhilde per Pferd in Sicherheit gebracht.

Brünnhilde trifft ihre Schwestern, die anderen Walküren, auf dem gleichnamigen Felsen. Dort übergibt sie Sieglinde in deren Obhut - und ihr selbst die Reste von Nothung, das beim Kampf zerbrach, verbunden mit dem guten Rat an die Schwangere, alle zukünftigen Nöte und Leiden auf sich zu nehmen. Es ist ja für einen guten Zweck: für den hehrsten Helden der Welt. Doch bis es so weit ist, muss sich Brünnhilde erst dem wutschnaubenden Wotan stellen. Die Strafe ist drakonisch: Sie darf keine Walküre mehr sein, mehr noch, sie soll dem ersten Mann ausgeliefert sein, der sie in jenem Schlaf finden wird, in den sie Wotan versetzen will. Auf inständiges Flehen der Tochter hin lässt er sich dann aber doch zu einer Strafmilderung erweichen: Er umgibt Brünnhilde mit einem Feuerzauber, den nur ein absolut furchtloser Held durchschreiten kann. Man ahnt, wer da kommt. Fortsetzung folgt - im und mit "Siegfried".