Keine andere Hamburger Premiere dieser Spielzeit wird mit so viel Spannung erwartet wie diese. Das Hamburger Abendblatt war exklusiv bei den wochenlangen Vorbereitungen und den Proben hinter den Kulissen dabei und beobachtete die Künstler und Techniker bei ihrer Arbeit.

Die polierte Spitze eines riesigen Eisbergs. Mehr bekommt der Zuschauer bei einer Opern-Premiere nicht zu sehen für sein Geld. Jede Premiere ist nur der Gipfel langer Vorarbeit, darunter liegt ein Berg aus Zweifeln, Glücksmomenten, Versuchen und Scheitern. Die ersten Entscheidungen, wie eine Premiere aussehen wird, fallen mitunter Jahre, bevor der dazugehörige Vorhang tatsächlich hochgeht. Und normalerweise sind Zuschauer von außen so ziemlich das Letzte, was ein Opernhaus beim Polieren und Schleifen des jeweiligen Stoffs dulden mag. Das Allerletzte sind Journalisten.

Bei der "Walküre" haben die Hamburgische Staatsoper und ihre Chefin Simone Young für uns eine Ausnahme gemacht. Sie haben sich in die Partitur schauen lassen, in die Werkstatt, auf die Probebühnen, in den Orchestergraben. In die Kostümabteilung, die Maske, den Tanzsaal. Normal ist das nicht, ganz im Gegenteil. Erst recht nicht für eine Produktion, die so viel Aufmerksamkeit auf sich zog und zieht wie der Hamburger "Ring", der unter anderem von der "Zeit"-Stiftung und der Hamburger Opernstiftung gefördert wird. Einige Auszüge aus der "Walküre"-Statistik: 64 Proben mit einer Gesamtdauer von 193 Stunden seit dem 8. September, davon allein sieben Tanzproben. 14 Sängerinnen und Sänger auf der Bühne, ein 90-köpfiges Orchester im Graben. 60 Experten arbeiteten an den Kostümen, rund 160 an der Bühnentechnik und der Kulisse.

Das Ergebnis wird jetzt ins Rampenlicht gestellt. Es ist das Ergebnis kreativer Arbeit. Harter Arbeit, Tag für Tag. Bis es so weit ist. Bis das Licht verlöscht, der Vorhang sich hebt und der Zauber von Bühne und Musik - hoffentlich - wirkt.

Restkarten für die "Walküre" gibt es für die Vorstellungen am 23.10., 28.10. und 12.11. unter Tel. 040/35 68 68 oder unter www.staatsoper-hamburg.de

Hier können Sie sich die Seite vom 17.10.2008 als PDF runterladen (~540 KB)