Noch 41 Tage bis zur Premiere. Was eine echte Walküre ist, die begrüßt - wie Gabriele Rossmanith - die kriegerischen Kolleginnen grinsend mit "Hojotoho!" Schluss mit der Sommerpause, rein in die Vollen. Bevor es auf der Probebühne losgeht, wird noch ein bisschen geklatscht und getratscht, Regisseur Claus Guth spaziert sinnierend durch die weiter hinten aufgebauten Kulissen. Voller Energie kommt die Chefin Simone Young in den Saal, geht in Position, dann reiten alle los. "Es kann ruhig ein bisschen wilder sein, aber die Töne müssen schon noch da sein", korrigiert sie. Um den punktierten Rhythmus des Walkürenritt-Themas noch genauer auf den Punkt zu bringen, schlägt sie einen Trick vor, der nicht von Wagner stammt, aber trotzdem funktioniert. Die Damen sollen einfach das Wort "Amsterdam" mitdenken, und, tatsächlich, schon klappt's besser. Guth genießt und schweigt viel, Bühnenbildner Christian Schmidt zeichnet vor sich hin. Der Countdown läuft.