Noch 39 Tag e bis zur Premiere. Heinrich Tröger ist der Mann für die Vergrößerung der Wirklichkeit. Unter seiner Leitung entstehen in den Werkstätten der Staatsoper am Barmbeker Schlicksweg die Bühnenbilder. Für den zweiten Akt der "Walküre" etwa darf es ein Wohnzimmerfenster samt Jalousien und Heizkörper sein, gut und gerne viermal so groß wie daheim.

Trögers Herzblut aber gilt dem riesigen Dia-Leuchttisch im ersten Bild: Was der Verbraucher sich bequem aufs Knie legen kann, misst bei der "Walküre" gleich sieben mal acht Meter und muss ein ganzes Sängerensemble tragen, samt Absätzen und Ausfallschritten.

Dafür haben Tröger und seine Schlosser und Theaterplastiker 18 Plexiglasstegplatten, jede 1 mal 3 Meter groß, und 97 Leuchtstoffröhren verbaut. Für die Oberfläche fand Tröger eine leichte, transparente Folie. "Eine Plexiglasplatte hätte mehr als vier Tonnen gewogen", sagt er. "Der ganze Tisch darf aber nicht mehr als zweieinhalb Tonnen wiegen." Das Konstrukt muss nämlich außerdem noch, so der Bühnenjargon, "fliegen" können.