Behörde diskutiert Plan für “Neue Mitte“ mit mehr als 300 Bürgern. Oberbaudirektor musste sich auch einige kritische Fragen anhören.
Altona. Da waren die Planer der Stadtentwicklungsbehörde dann doch überrascht: Zur Informationsveranstaltung über die "Neue Mitte Altona" kamen gestern Abend weit mehr als 300 Interessierte. Zum Teil standen die Zuhörer bis weit in den Gang der Phoenixhalle. Wie dieser neue Stadtteil auf altem Bahngelände im Herzen des Bezirks aussehen könnte, interessierte vor allem Anwohner, wie eine kurze Frage des Moderators und die hochgehobenen Hände zeigten.
Oberbaudirektor Jörn Walter musste sich dann auch einige kritische Fragen anhören: Etwa, warum die Planung vorangepeitscht werde? Aber es gab keine feindselige Stimmung, wie sie schon einmal bei anderen Veranstaltungen zur Stadtentwicklung in Hamburg vorkam. Als Walter den Siegerentwurf des städtebaulichen Wettbewerbs vorgestellt hatte, bekam er sogar Beifall.
"Die Architektur ist schön, da könnten unsere Vorstellungen umgesetzt werden", sagte Thomas Leske, Gründer der Anwohnergruppe "Altopia", die den Plan sonst eher kritisch betrachtet. Es gehe eben auch um soziale Architektur; darum, dass dort kein "Reichen-Getto" entstehe, so Leske.
Wie berichtet, plant die Stadtentwicklungsbehörde auf der alten Gewerbefläche am Altonaer Bahnhof einen komplett neuen Stadtteil. Im ersten Bauschnitt südlich der Stresemannstraße könnten schon von 2012 an fast 2000 Wohnungen gebaut werden. Der zweite Abschnitt ist von der geplanten Verlegung des Altonaer Fernbahnhofs abhängig - dann könnten auf alten Gleisanlagen weitere rund 1000 Wohnungen entstehen. Wegen des großen Interesses soll am 2. Dezember in der Schule Haubachstraße nun ein zweiter Info-Abend stattfinden.