Zweimal stürzte die geplante Sporthalle in Halstenbek ein (1997 und 1998), ging unter dem Namen “Knick-Ei“ in die Hamburger Geschichte ein. Jetzt einigten sich Gemeinde und Statik-Büro außergerichtlich auf 2,3 Mio Euro Schadensersatz.

Halstenbek. Den Deal bestätigte Halstenbeks Bauamtsleiter Holger Lange. Die Kommune habe sich mit dem Stuttgarter Statikbüro Schlaich, Bergermann und Partner auf diese Summe geeinigt. Gutachter hatten das Unternehmen als Hauptverursacher des zweiten Einsturzes benannt. Insgesamt hat die 15 000-Einwohner-Gemeinde für Bau, Sicherung der Ruine und Abriss nach Langes Angaben etwa neun Millionen Euro ausgegeben.

"Damit ist endlich für uns das Verfahren abgeschlossen", sagte der Bauamtsleiter. Im September 1995 hatte der Bau des halb in die Erde versenkten ellipsenförmigen Gebäudes begonnen. Im Februar 1997 knickte bei einem Sturm die Metallkonstruktion des Glasdaches ein. Im Juni 1998, kurz vor der Einweihung, senkten sich die Glasplatten erneut.

Neun Jahre lang stritten Gemeindevertreter und Firmen über Wiederaufbau und Abriss, Schuld und Unschuld. Zweimal mussten die Bürger über die Zukunft der vom Hamburger Architekten Andre Poitiers entworfenen Sporthalle entscheiden. Bis zum Abriss im Frühjahr 2007 musste die Gemeinde die Bauruine notdürftig sichern.

Im Sommer des vorigen Jahres entschied das Oberlandesgericht, dass die Verantwortlichen für den Einsturz der Halle 80 Prozent des von ihnen verursachten Schadens tragen müssten. Außergerichtlich, so Bauamtsleiter Lange, einigten sich Halstenbek und das Unternehmen jetzt auf die Zahlung von 2,3 Millionen Euro.

Von der Ruine ist längst nichts mehr zu sehen. Vor wenigen Wochen weihten die Halstenbeker auf dem selben Grundstück eine oberirdisch und herkömmlich errichtete Drei-Feld-Halle ein. 3,2 Millionen Euro hat ein privates Unternehmen dafür vorgestreckt. Halstenbek trägt die nächsten 25 Jahre dafür sämtliche Kosten.