Das Projekt “Neue Mitte Altona“ gilt als zweitgrößtes Städtebau-Vorhaben Hamburgs nach der HafenCity. Heftige Debatte in der Bürgerschaft.
Hamburg. Mehr als 2000 Wohnungen sollen auf dem Bahngelände in Altona gebaut werden, wenn dort - wie geplant - die Bahn ihren Fernbahnhof verlagert. Das Projekt "Neue Mitte Altona" gilt als zweitgrößtes Städtebau-Vorhaben Hamburgs nach der HafenCity. Ob aber die Bürger genügend beteiligt werden und ob sich ein geforderter Öko-Vorzeige-Stadtteil mit dem Wunsch nach bezahlbaren Wohnungen vereinbaren lässt - darüber gab es in der Bürgerschaft jetzt ein heftige Debatte.
Sprecher der Linken und der SPD kritisierten vor allem, dass die Planung dieses neuen Areals vom Bezirk auf die Stadtentwicklungsbehörde verlagert worden sei, und warnten mit Anspielung auf die Proteste gegen den Abriss des Stuttgarter Bahnhofs vor einem "Altona 21". Echte Bürgerbeteiligung sei nicht möglich, wenn der Bezirk nicht mehr direkt plane, sagte der Altonaer SPD-Abgeordnete Arno Münster. Stadtentwicklungssenatorin Anja Hajduk (GAL) hielt dagegen: Es sei ein "plattes Argument", wenn Fachbehörden mangelnde Beteiligung der Bürger vorgehalten werde.
Mehrheitlich stimmte die Bürgerschaft jedoch für die von der schwarzgrünen Koalition aufgestellten Leitlinien für die "Neue Mitte". "Wischiwaschi-Leitlinien", seien das, ätzte der Linken-Abgeordnete Norbert Hackbusch. Nachdenklich wirkte CDU-Bauexperte Hans-Detlev Roock: Er warnte vor hohen ökologischen Ansprüchen - was eigentlich zentrale Forderung des Koalitionspartners GAL ist.